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17
März
Textkritik
Von der netten, aber doch eher mittelmäßigen Band "Wir sind Helden" gibt es einen Song namens Aurelie. Aurelie, so entnimmt man dem Text, ist eine schöne Dame, dem Namen nach wahrscheinlich Französin, die nicht bemerkt wie sie von den Deutschen angehimmelt wird, da diese sehr subtil flirten. Die Dame "braucht mit Reizen nicht zu geizen", heißt es in dem Text. Weil Reizen so häufig mit geizen kombiniert wird, ist mir über ein Jahr lang die unklare Aussage des Textes verschlossen geblieben. "Sie braucht mit Reizen nicht zu geizen", das heißt doch, dass sie ihre Reize zeigen kann, wenn sie denn will. Es heißt nicht, dass die Dame außerordentlich reizvoll ist. Das Gegenteil heißt es auch nicht. Der folgende Satz, der ihr Haar als "Meer und Weizen" charakterisiert, klärt ebenfalls nicht viel. Wahrscheinlich ist es wellig und gelb, entspricht also einem gängigen Schönheitsideal. Wer sollte mit derlei Reizen zu geizen brauchen? Höchstens jemand, der seine Schönheit für so außerordentlich hält, dass er fürchtet sie könnte auf mögliche Freier abschreckend wirken. Wenn die sehr sympathische, aber doch nicht ganz so tolle Band "Wir sind Helden" aber ausdrücken wollte, dass diese Furcht bei Aurelie nicht besteht, dann ist aber die Schönheit ihrer Haare keine Begründung dafür.
Fazit: Wir sind Helden beherrschen zwar den Jargon alternativer Deutschrockmusik, zählen aber nicht zu deren Avantgarde. Müssen sie auch nicht. Die Mittelmäßigkeit wird immer am meisten geliebt. (Das gilt leider nicht für diesen blog.) Fazit2: Mittelmäßigkeit zu kritisieren ist kein lohnendes Unterfangen.
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