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26
Mai
8
Es funktioniert: In Mission Impossible 8 bin ich mit sehr niedrigen Erwartungen geangen und schon hat er mir sehr viel Spaß und Spannung bereitet. Bei Mission Impossible 7 waren die Kritiken euphorisch und meine Erwartungen nach dem besten Actionfilm aller Zeiten, "Mission Impossible 6" so hoch, dass sie nur enttäuscht werden konnten.
Insgesamt aber keine Empfehlung für Teil 8: Pathetischer Schwulst, die Ansätze von Eleganz sind dem Bombast gewichen. Aber für schwülstigen Bombast auf Erden ist doch die Fast&Furious Reihe zuständig, oder - bewahre - Superheldenfilme. Also: Schluss damit!

 
 
24
Mai
4
Jetzt hab ich mit meinem Sohn alle Monkey Island Folgen, Episoden, Spiele durch und viele gefallen mir nach wir vor, haben Charme und Stil, auch wenn die künstlerlische Qualität nicht mit Kinofilmen oder Romanen verglichen werden sollte. Monkey Island 4 haben wir lange vermieden und zwar zu Recht, wie ich jetzt wieder bestätigen kann. Alles an diesem Spiel ist falsch, der Grundfehler war aber, etwas zu machen, weil es technisch geht: Gerenderte Hintergründe, die viel zu bunt, stillos und einfallslos aussehen, wo Elemente faul kopiert wurden und die Figuren häßliche 3d-Modelle sind. Das Spiel ist wirklich ein Paradebeispiel, was passiert, wenn bei der Produktentwicklung Technik vor dem Inhalt steht. Von doofen Rätseln, grausamer Steuerung und mittelmäßiger Musik will ich gar nicht reden.

 
 
21
Mai
Altersweise
Will man von Kunst, dass sie mit steigendem Alter der Künstler nuancierter, vielschichtiger, komplexer wird, während sie bei jungen DebütantInnen noch roh, wild, ursprünglich und gerne auch falsch sein darf?

 
 
17
Mai
Kandinsky
Wir wollten unseren Sohn zu einer Übernachtung abgeben und dann in Potsdam Kandinsky anschauen. Wir hätten 4 Stunden warten müssen. So beliebt ist diese Ausstellung. Die Leute lieben Kunst, ich wollte es ja auch irgendwie sehen, bin aber wenig traurig, dass diese Box nicht gechecked werden konnte - wohl ein Zeichen, dass ich doch nicht so sehr wollte sondern eher zu sollen meinte.

 
 
15
Mai
Kunst können
Mir geht es bei Kunst eher um Wahrheit und Genauigkeit als um das Öffnen von Bedeutungsräumen. Etwas genau treffen, ein Gefühl mit Mitteln der Kunst präzise fassen, da geht mein analytisches Herz auf. Nicht bei großem Pathos oder vagen Andeutungen. Deshalb hat mich Anselm Nefts Kritik an Christian Krachts Air auch so beglückt: Hier wird präzise beschrieben, wo die Ungenauigkeiten liegen und gleichzeitig erklärt, warum so viele Kritiker und Leser diese Werke lieben, weil man so viel darin sehen kann. Doch das scheint mir zu leicht, vage Andeutungen zu großen Themen machen scheint mir keine Kunst.

 
 
14
Mai
Kunst wollen
Überall und immer wieder die Preisung der Perfektion, des Absoluten in Kunst oder auch nur bei guten Produkten. Gerade in der Kunst kann man wohl mehr Wirkung erzielen mit solchem Story-Telling, das zwingender wirkt als ein vorsichtiges Rantasten an irgendetwas, das man noch nicht kennt. Und auch im Produktmarketing kann man so einen Nimbus aufbauen, auch wenn in Wahrheit die Entwicklung voller zwingender Kompromisse ist - sagen darf man das nicht öffentlich - es sei denn man ist Habeck und wir haben gesehen wohin das führte. Die Menschen wollen die Wahrheit nicht.

Zitat zum Thema:
“One of the most dangerous temptations in writing (and in software and painting) is to keep something that isn’t right, just because it contains a few good bits or cost you a lot of effort.” —Paul Graham

 
 
13
Mai
Kunst machen
Der Unterschied ist wohl, dass Kunst sich als Kunst ernst nehmen muss um Kunst sein zu können. Sie wird durch Ernst nicht automatisch gut, aber sie kann es durch Ernst erst werden.

 
 
07
April
Drehbuch
Hong Sang-soo Drehbücher wirken banal, sie scheinen voller belangloser Alltagsgespräche. Wie kunstvoll sie sind, kann sich darin zeigen, wie leicht eine Parodie machbar ist und wie gut sie funktioniert. In seinem Fall ahne ich: Leicht parodierbar, aber nicht gut parodierbar sondern nur plump. Und für plumpe Beleidigungscomedy bin ich zu alt.

 
 
06
April
70er
Endlich den DDR Film schlechthin, die Legende von Paul und Paula gesehen und über die siebziger Jahre nachgedacht. Es war alles sehr rau und zwar nicht nur in der DDR. Mir kam spontan "Nachtblende" (L'important c'est d'aimer) mit Romy Schneider in den Sinn. Auch da sind die Liebesbeziehungen so rau, so unbegründet, so unverständlich. Und die Normalität der Brutalität, auch beim Küssen zuerst die Verweigerung der Frau, der Mann der sie brutal zwingt, dann die schmachtende Erlösung. Außerdem das Changieren zwischen realistischer Darstellung und phantastischen Elementen, die nicht weiter erklärt werden und nur so sporadisch auftauchen, dass sie wirklich verwirren. Best bit: Die Band im Schlafzimmer bei Paul und Paula, über die auch noch kurz gesprochen wird, die Bandmitglieder mögen bitte die Augen schließen, worauf dann schwarze Zensurstreifen erscheinen. Heute ist zwar nicht alles glatter und softer, aber wenn es quirky ist, dann richtig und konsequent und damit wieder viel weniger verwirrend. Oder, wahrscheinlicher: ich schaue die falschen Sachen.

 
 
03
April
Medienalter
Kino sei ein inhärent junges Medium, sagt man, denkt man vielleicht. Irgendwie flashy, spannend, wild, nicht so nachdenklich. Es wird aber immer mehr zum alten, immergleichen, innovationslosen Medium, in dem alte Bestimmer sich der Jugend oder Dummheit anzudienen versuchen und notgedrungen fake sind. Es ist ein Spiel von Alten für Junge. Nicht alles ist schlecht, aber die innovativen Filme die man sieht, sind für ältere Menschen gemacht. Der wilde neue Quatsch oder Ernst kann im Kino gar nicht stattfinden, dazu ist Film zu teuer und zu aufwändig. Trotzdem gehen junge Leute noch ins Kino, sogar in diesen genau für sie kalkulierten Minecraft Film.

 
 
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Last update: 28. Mai, 09:03
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