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22
Juni
Normativität
Ich will so sein, dass sich die tollen Frauen in mich verlieben. Tolle Frauen verlieben sich nicht in Business-Typen, tolle Frauen wollen kein Geld von ihren Männern. Sie wollen in einer Mischung aus Höflichkeit und Dreistigkeit originell unterhalten werden.
Die üblichen Coolness-Standards der Männer bringen mir nichts. Was habe ich davon, wenn mich ein paar Jungs bewundern, weil ich bei McKinsey bin oder viel saufen kann? Bei den Damen habe ich natürlich auch nichts davon! Wer so denkt, hat die Kunst und den Sinn des Flirts nicht verstanden. Wenn ich so sein will, wie es den Frauen, in die ich mich verlieben würde, gefällt, darf dieses Sosein nicht zum Zweck werden, denn das würde ihnen nicht gefallen. Ihnen gefällt das Spiel, und Spiele haben keinen Zweck. Die Männer wollen lieber straight to the point, sie wollen Klarheit, auch nach Feierabend. Sie ignorieren, was nicht in ihre Welt passt. Den Frauen, in die ich mich verlieben würde, gefällt gerade die Grenzüberschreitung. Deshalb habe ich bei den Jobvorträgen immer nach der Frauenquote gefragt, aber die scheint überall eher niedrig zu sein. Muss ich wohl doch was Soziales, was mit Kindern oder am besten, was mit Kunst und Kultur machen. Nichts mit Medien oder gar Kosmetik, da sind nur Schnepfen, die nicht mehr spielen können.
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