letzte Kommentare: / ... was ja dafür... damals / Schule wirkt nach pelicola delle rane / glaube nicht, dass... c17h19no3


04
Dezember
Prousts Erkenntnis
Wie niemand den Geschmäckern seiner Kindheit entrinnen kann. Bei Essen dürfen wir hoffnungslos nostalgisch sein, so wie es früher bei Mama war, war es gut. Egal, wie es war. Bei vielem anderen wollen wir uns von der Vergangenheit lösen, neues entdecken, besser sein. Auch bei der Kochkunst, durchaus. Aber wir können nicht anders, als bestimmte Geschmäcker aus der Kindheit zu lieben, viel mehr als bei Mode, die kann uns vielleicht nostalgisch für einen Augenblick verzücken, aber niemals so sinnlich umschlingen wie ein Geschmack. Selbst wenn uns Essen im Alltag eher egal ist. Bestes Beispiel: Plätzchen.

 
 
03
Dezember
Eis, Eis, Baby!
Fast immer halte ich Eisessen für eine gute Idee, einen Vorschlag, dem alle begeistert zustimmen müssen. Bleibt man mit einem Zug für Stunden in Augsburg liegen, schlage ich eine Eisdiele vor, um die Zeit zu überbrücken. Eis zu essen hat eine Art von Romantik und Nostalgie, die es sonst so nicht gibt. Die Einladung zum Eis ist das klassische erste Date, oder ein erstes Kinderglück. Kuchen ist was für Omas, Drinks oder Kaffee gehen erst, wenn man richtig erwachsen ist. Eis geht für alle, ist für alle der Anfang. Und das Schlecken hat immer etwas sinnliches, genüssliches, das es bei anderen Snacks nicht gibt.

 
 
30
November
Nicht ändern
Traditionen sind dazu da, sich nicht zu ändern. Weihnachten und seine Rituale bleiben gleich, aber jede Familie, die sich neu formt, kann ihre eigenen Mikro-Traditionen dazu formen. Wenige Jahre hat man Zeit, dann muss alles gleich bleiben und immer wieder aufgewärmt werden, ein paar Details dürfen vielleicht noch ergänzt werden, aber nichts, was mal wichtig war, darf jemals weg.

 
 
25
November
Lang und gesund
Die Lebensziele Gesundheit und langes Leben, heute "longevity" genannt sind gesellschaftlich konsequent: Wir messen den Stand der Volksgesundheit hauptsächlich an der Lebenserwartung. Individuell korrelieren sind aber mit Langeweile und Inhaltslosigkeit. Langes Leben und Gesundheit, ja, gerne, aber wofür? Das will ich doch wissen!

 
 
23
November
well lived
Sinn des Lebens: Vermutlich Familie und Freunde. Die Zahl der Besuche erhöhen und intensivieren, das ist immer richtig. Gelegentlich noch Gutes schaffen, wo man kann. Aber die Prioriäten liegen auf den Menschen, ja den Menschen und Menschen they/them.

 
 
17
November
Zu Asche, zu Staub
Beerdigungen sollen ja nicht schön sein, aber sie können gut sein, eine Feier, wo ein letztes Mal der Gestorbene im Mittelpunkt steht, man sich an alles erinnert, was er war. Und jeder ganz bewusst Abschied nehmen kann. Musik hilft und persönliche, echte, ausschließlich wahre Worte.

 
 
09
November
Machen
Die Vorstellung, dass man immer etwas machen muss, um sich gut zu fühlen. Man kann auch einfach wo sein, oder bei Leuten sein. Dabei sein, eigentlich nichts tun, ein bisschen mithelfen, abends einen Film schauen. Das ist oft sogar besser als großes Programm.

 
 
17
Oktober
Arbeit
Ich mochte die Schulzeit, sage ich immer immer, doch dann sage ich auch, dass dieses ständige abgeprüft werden schon doof war. War es aber gar nicht. Es war anspruchsvoll, aber klar. Und ich konnte das gut. Und hatte ein klares Ende. Und dann gab es viele Ferien. Heute ist alles eher offen, unklar ob ich es gut kann, nichts hat ein klares Ende und Ferien danach gibt es auch kaum. So ist das Leben.

 
 
16
Oktober
Poesiearbeit
Ich dichtete für einen Anlass. Ein paar Stunden, am Abend. Ich kann nicht sagen, wie gut die Gedichte sind. Aber ich kann sagen, dass der Prozess der Produktion mir Freude machte. Ein klares Ziel, eine kreative Arbeit, die in ein paar Stunden beendet werden kann, ein Ergebnis, dass nicht jeder und auch keine KI hätte erreichen können. Dinge schaffen, mit ein bisschen Anstrengung - das freut mich mehr als zu entspannen. Höchst ungesund, langfristig, vielleicht - auch nicht.

 
 
15
Oktober
Nostalgia
Zu Recht verpönt ist die Nostalgie: Rückwärtsgewandt, den Kitsch überhöhend, unkritisch. Sie ist aber auch zu Recht beliebt, ein Hochgefühl, das niemandem schadet und man braucht nicht mal Alkohol dafür. Völlig reuelos nostalgisch schwelgen kann man nur auf Klassentreffen, wenn man sie nicht zu häufig begeht, weil man sich dann doch etwas zu sagen hätte und die Nostalgie gestört würde.

 
 
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Last update: 4. Dez, 08:50
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