letzte Kommentare: / "weil Design keinen... damals / Da sind wir uns... froschfilm / Ich dagegen glaube,... c. fabry


21
Februar
Grande
Die Grandezza des österreichischen Akzents (und die Grandezza des Wortes "Grandezza"). Andere Sprachfärbungen klingen einschränkend, Banales wirkt noch banaler - im Österreichischen dagegen hört man in Dumpfheiten große Gedanken auf ihren wesentlichen Gehalt reduziert, die Größe flackert auf im Klang der lapidaren Sätze. Das Bayerische kann andeutungsweise mithalten, wenn es aus dem Mund von klugen Münchnern stammt. Italienisch hat seinen Zauber verloren, Berlusconi wütet auch hier. Und ganz am Schluss das Schwäbische, wo selbst weise Gedachtes engstirnig wirkt. Der Schwabenhass aller Exilschwaben.

 
Nicht engstirnig, enghalsig! Schwäbische Lautäußerungen werden nun mal guttural gebildet und klingen "desderwegen" wesentlich unsympatischer als die palatale bairische und austrische Lautbildung. Dieses Manko kompensiert die Schwäbische Sprache - die sich in eine schillernde Vielfalt von diversen Regiolekten gliedert - durch ihren reichen differenzierenden Wortschatz, der zu zwei Dritteln mittelHOCHdeutsches Vokabular bewahrt hat. So zum Beisbiel die "Steigerung" von deswegen: desderwegen. Hier wurde das mittelhochdeutsche Derowegen unter Verslust des O mit dem schriftdeutschen Deswegen agglutiniert. Älles klaar?