letzte Kommentare: / "weil Design keinen... damals / Da sind wir uns... froschfilm / Ich dagegen glaube,... c. fabry | |
26
November
4h
So gerne alle von dem 4h-ICE nach München schwärmen: Niemand gibt zu, dass man durch die erhöhte Geschwindigkeit auch weniger entspannt ankommt. Es rüttelt eben doch ganz schön - und die Augenpausen mit Blick aufs schöne Saaletale sind auch gestrichen. Trotzdem will natürlich niemand zurück zur 6h Verbindung.
Zur Postkutschenzeit waren Reiseeindrücke von Augenblickswahrnehmungen geprägt ("Hinter den Fensterscheiben lacht ein Gesicht gar hold"). Mit der Eisenbahn wurden Landschaften auf einmal als Ganzes wahrgenomen und entspannt erlebbar. Das geht jetzt mit den Hochgeschwindigkeitszügen verloren. Der Gewinn ist eine noch stärkere Verdichtung des Tagesablaufs - zu wessen Gunsten?
26. Nov, 11:58
pelicola delle rane
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Gute Frage
Was betrachten Menschen, die aufgrund der Umstände nicht mehr ins Gesicht des zufälligen Gegenüber gucken und auch nicht auf die Landschaft. Vielleicht sich selber? (Denn das ist ja das Objekt, das trotz aller Hochgeschwindigkeit kontinuierlich verfügbar ist.)
10 Minuten nach meinem Kommentar las ich in meiner derzeitigen Nebenbeilektüre (J. Friedrichs: Gestatten: Elite) fast dieselbe Frage: Die Autorin genießt den Kaffee im ICE und fragt sich, ob sie sich die Zeit vor dem Bahnumbau - ohne Hochgeschwindigkeitsstrecken, aber mit mehr Bahnverkehr in der Fläche - zurückwünscht: nein. "Ich vertrage Ungerechtigkeiten ganz gut, wenn sie mir nützen."
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