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30
August
Mein Berlin
Die Kälte Härte Berlins nach dem sengenden Süden. Leben im Klischee: Dort in Italien überquellende Lebenslust, hier Beton, Funktionalismus (der bösen Art, nicht der stilvoll eleganten), Menschen die zur Arbeit hasten oder sich stählen wollen durch grimmiges Joggen. Deutsche Kaulquappengesichter in Funktionswäsche. Blubb. Berlin ist weder der feinsinnig ironische Norden, noch der lebenspralle Süden, sondern dumpfer Schlamm mit Klötzen bebaut, oder noch schlimmer: Klötzchenhäusern. Der Berliner Hedonismus, er scheint in seiner Härte mehr der Unterdrückung von Gefühlen zu dienen, als dem Lustgewinn. Wenn diese coole Härte wenigsten bedeuten würde, dass die Stadt funktioniert wie ein sprichwörtliches Uhrwerk! Tut sie aber angeblich nicht - zum Glück merke ich davon nicht viel. Im Alltag läuft alles perfekt, auf Ämtern ist man ja selten. Und vermutlich finden viele diese stumpfe Techno-Härte cool. Aber cool bin ich ja gar nicht. Was will ich also hier? Naja, leben und arbeiten, das geht schon gut und Berlin ist, so viel muss wohl jeder zugeben, viel mehr als sein Klischee, die Auswahlmöglichkeiten für Lebensstile sind groß. Nur eben nicht auf dem Weg zur Arbeit durch Mitte.
Mir springt dieser Slogan ins Gesicht und scheint mir passend: Wir sägen Beton.
Traurig, aber wahr! (Na ja, dafür hat Berlin wenigstens, wenn mensch von der Urbevölkerung absieht, eine wunderschöne Umgebung - fahrn Sie zur Entspannung mal mit dem Rad von der Glienicker Brücke durch den Neuen Garten zum Pfingstberg oder mit dem Auto zu Hans Fallada bei den Feldberger Seen, dann halten Sie vielleicht auch Berlin-Mitte wieder eine Weile aus.)
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