letzte Kommentare: / "weil Design keinen... damals / Da sind wir uns... froschfilm / Ich dagegen glaube,... c. fabry


30
Juni
Immer wieder schoen
Die deutsche Soziologie erzaehlt Unsinn. Das ist nichts Neues, das macht sie professionell. Aber auch ihre Grundueberzeugung der Trennung von Schichten, Milieus oder Peer-Groups stimmen nicht. Zumindest hier in Bologna nicht. Man findet zumindest perfekte, wirklich perfekte Schoenheiten, die mit Gammelschluffis befreundet sind.
Ausserdem straft meine persoenliche Erfahrung die demoskopische Behauptung Luegen, die Italiener wuerden nicht lesen. Alle haben hier mehr gelesen als ich - und ich spreche von hoeherer Literatur. Die Unis moegen nicht die besten der Welt sein, aber humanistische Bildung wird hier zumindest vermittelt und gehoert vor allem unter Studenten noch zum guten Ton. (auch unter Schluffis)
Und noch was: Auch wenn es die Oekonomen fuer hochgradig ungerecht halten, wenn Kulturveranstaltungen ueber Zwangsabgaben finanziert werden: Die Reihe kostenloser Klassik oder auch das kostenlose Kultur-Open-Air-Kino auf der Piazza Maggiore locken soviele Leute an, denen man prima facie kein Interesse an derlei Dingen unterstellen wuerde, dass man die Oekonomen schuetteln moechte und sie anbruellen: Seht ihr das denn nicht?

 
Man findet zumindest perfekte, wirklich perfekte Schoenheiten, die mit Gammelschluffis befreundet sind.

Es ist ja nun schon etwas länger her, aber ich kann mich nicht erinnern, während meiner - hier bitte eine zweistellige Zahl einsetzen - Semester Soziologie irgendetwas gehört zu haben, dass eine solche Paarkombination kategorisch ausschließen würde. Der Begriff der "Peer Group" stammt übrigens aus der amerikanischen Jugendsoziologie und geht zurück auf Charles H. Cooley (1864-1929).
 
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Last update: 21. Dez, 10:14
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