letzte Kommentare: / Volle Zustimmung!... damals / Ist bei mir umgekehrt.... damals / Außer Lesen... froschfilm


08
Juni
Gothic Pogo Party
Wie gut mir Leipzig gefallen hab, schrieb ich bereits. Noch besser als Leipzig war die Gothic Pogo Party. Ich befürchtete dräuendes Raunen und Heulen, es war jedoch ein großer Spaß. Intensiv zwar nicht. Verkleidungen, Lichteffekte, das Gefühl in einem Klub zu sein: Die Intensität der Erfahrungen nimmt bei mir mit dem Alter ab. Es haut mich nicht mehr um. Was zum Glück nicht abnimmt: Die Intensität von Witz. Daher passt diese Pogo Party viel besser als erwartet.

 
 
06
Juni
Falsches Leben
Wie falsch und verlogen meine Schutzbehauptung war, die Lockdowns würden mir nichts ausmachen. Man hätte mehr Zeit zum Lesen, könne tolle Dinge mit den Kindern machen, für die man sich sonst nicht die Zeit nehmen würde und mit dem Homeoffice und Homeschooling würden wir uns ganz gut arrangierten. Wie viel besser das Leben jetzt ist! Wie man die Freiheit spürt, die wir jetzt wieder haben! Dennoch war mein Selbstbetrug wohl zweckmäßig, so viel lässt sich immerhin zur Ehrenrettung sagen.

 
 
24
Mai
Bedeutung
Hätte ich doch mal gerne wieder: Musik die (mir) was bedeutet und nicht nur ein Genre bedient. Das wird, zugegeben, mit meinem wachsendem Alter schwieriger. Es geht leichter bei rein instrumentalen Stücken oder Teilen von Liedern. Musik kann meine Seele anschwingen, mich eine unkitischige Form von Romantik fühlen lassen, die ich nur mit mir selbst erlebe. Nostalgieknöpfe zu drücken funktioniert zuverlässig. Ein paar bekannte Akkorde und ich bekomme Gänsehaut - worauf ich sehr stolz bin und was ich genieße. Doch das ist zwar schön, aber doch zu billig. Ich will mehr. Ich will erkannt werden oder etwas erkennen in mir neuer Musik. Und das Gefühl der Geborgenheit haben, wie nur Klänge es mir geben können.

[Abglanz von Seele]

 
 
19
Mai
Stoffel
Meine direktes Rausblöken im Leben und auf Social Media ist vielleicht etwas sehr deutsches. Die Komplexität der sozialen Codes, die insbesondere in den USA auf die Spitze getrieben wird, nervt mich. Warum nicht sagen was man denkt? Oder dichten, was man denkt? Unklarheit ist kein Gütekriterium. Das sieht man in anderen Kulturen wohl anders, da gibt es mehr Nuancen. Da ist die social media Nutzung auch um ein Vielfaches höher als bei uns. Hier wird social von vielen als Teeniekram abgetan, dabei zeugt sie vielleicht nur von höher entwickeltem sozialem Empfinden über das gesamte Leben und dessen Ablehnung von fauler Stumpfheit, die hier mit erwachsener Rationalität verwechselt wird.

[Der Mensch, das hypersoziale Wesen]

 
 
17
Mai
Seelenleben
Dummheit lässt sich leicht unterstellen, wenn man die Leute so anhört und anschaut. Doch fällt mir es schwer. Ich kann mir nicht vorstellen, dass andere Leute dümmer sein sollten als ich. Gut, das mag an mir liegen. Doch ähnlich denken bessere, die Besten sind selten arrogant. Sie sind freundlich und können einfach erklären.
Noch gemeiner ist die Unterstellung der Seelenlosigkeit. Ich hörte die Unterstellung, es gäbe Managertypen, die in Konzerte gingen, aber nicht wüssten wie so. Die Unterstellung fühlt sich glaubwürdig an. Die anderen, das sind Robotermenschen, die nur soziale Codes nachahmen und nicht fühlen können. Genauso glaubwürdig, aber weniger identitätsstiftend ist die Ansicht, dass es sowas nicht gibt. Auch Menschen, die unironisch ?ins Gym? gehen, haben eine Seele. Vermutlich ist ihnen nur anderes wichtiger, als die individuelle Besonderheit ihrer Empfindungen, sondern ihr Dazugehören zur Masse. Im Gegensatz zu den Unterstellern der Seelenlosigkeit haben sie vermutlich auch eher die Möglichkeit, dazuzugehören, weil sie der Mehrheit ähnlicher sind. Deshalb tun sie es und mögen die Dinge, die der Mainstream mag. Nicht mit mehr oder weniger Seele, aber qua definitionem weniger besonders. Doch Seelen müssen nicht besonders sein, um zu existieren. Sie müssen sich noch nicht einmal nach außen zeigen. Der beliebteste Fehler ist es vom beobachtbaren Verhalten von Menschen auf ihr Empfinden zu schließen.

 
 
15
Mai
Recht und Ordnung auf den Rädern Berlins
Ein neues Phänomen sind die bis zu 20m langen schnurgeraden Fahrradschlangen vor Fahrradampeln. Ich halte es nicht aus, mich da hinten anzustellen. Ich muss dran vorbei und mich dann vorne irgendwie reinschlängeln. Das klappt auch immer ohne dass ich irgendjemand störe oder bremse. Aber, horribile dictu, was, wenn das alle machen würden? Dann hätte wir wieder die sich ballenden Haufen wie früher. Das ging ja auch. Woher der neue Ordnungswahn? Hat Corona uns alle so diszpliniert, dass wir nur noch das vernüftige tun? Ist das Radfahren nicht schon vernünftig genug? Da fällt mir auf: Ein schöner Aspekt am Radeln ist die Kombination aus Punk und Vernunft. Man kann noch meist ungestrafen rasen und regelbrechen und sich dabei dennoch auf der richtigen Seite der Geschichte fühlen.

 
 
12
Mai
Sommernachtbar
Vor der Bar, die ich mittlerweile durchaus Lieblingsbar nennen könnte - ich hätte nie gedacht, dass es soetwas in meinem Leben einmal geben würde, sitzen wir und bekommen von Gianni Regenschirme, weil es immer mal wieder kurz sommerregnet. Schirm mal über dem Drink und nicht im Glas, das gefällt allen. Auch Gianni gefällt, seine zupackend schelmische Art, wie er selbst bei Andrang, immer noch was freiräumen kann, draußen, für uns. Das ist alles sehr gut und aber auch widerum nicht so besonders, dass sich Schlangen vor der Bar bilden würden, was es noch besser macht. Denn besonders besonders dürfen Lieblingsbars ja nicht sein.

 
 
26
April
Die drei K des Urlaubs
Mein Urlaub in der Toskana lässt sich gut mit KKK zusammenfassen: Kultur, Kulinarik, Kinder.

 
 
13
April
Café ohne Kaffee
Nett am neuen Bureau ist die Caféatmosphäre im Empfangsbereich, ohne den Zwang Kaffee oder überhaupt irgendetwas trinken zu müssen.

 
 
28
März
Nachlassender Sturm und Drang
Vielleicht ist es auch eher das Alter, das den Ernst mehrt, nicht die Zeiten. Schlimm sind sie ja immer, besonders schlimm macht da vermutlich keinen großen Unterschied. Die Jugend stürmt trotzdem oder fordert oder scherzt. Das Jungsein im Herzen, das stößt sich nicht an den Zeiten, es ist eine Haltung die man hat, die man sich aber nicht bewahren kann, weil nie etwas für sie spricht. Der Kontrapunkt zur Vorsicht, für die immer alles spricht. Denken hilft. Hierbei nicht.

Also, nein nicht also, Kopf hoch, nein, Bauch raus. Hier ist einer, der es besser sagt:

https://schnipselfriedhof.de/2020/10/die-neuen-80er/

 
 
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