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04
Mai
Schwing
Sophie Passmann ist 26 und hat mit schwitzigen Händen auf Windows 95 Solitär gespielt. Teenies hören Greenday. So viel rehash und retro in der Jugendkultur, dass es sogar schon Philosophen gibt, die das kapieren und damit Thesen schwingen.

 
 
30
April
Frisurenprobleme
So langsam zeigt sich: Mein zweiter sehr smoother Corona-Move war es, kurz vor Corona nochmal zum Friseur zu gehen und einen Kurzhaarschnitt für mich und Sohn zu verlangen.

 
 
26
April
Inverse Argumente
Die meisten Menschen mögen Gesellschaft und schaffen sich daher Ausnahmen vom Kontaktverbot, gehen zum Beispiel verhüllt auf Balkone, um mit Freunden Kaffee zu trinken. Moralische Absolutisten verurteilen dies. Besonders leicht fällt ihnen die moralische Verurteilung, wenn sie auf gesellschaftliche Treffen wenig geben. Wenn diese introvertierten moralischen Absolutisten sich nun eine Situation vorstellen, in der sie permanent unter Leuten sein müssten, kommt ihnen der Gedanke, sich unmoralisch für ein paar Stunden in die Einsamkeit zu stehlen, viel läßlicher vor. Der Absolutismus schwindet, wenn er eigenen Interessen zuwiderläuft.

 
 
22
April
Neu
Viele haben sich ein neues Leben gewünscht. Das haben sie jetzt bekommen und sind schon wieder nicht zufrieden. Da kann man nur vom Sams lernen: Präziser wünschen!

 
 
21
April
Familiensinn
Introvertierte Menschen finden den sozialen Kontakt zu anderen irgendwie anstrengend. Die eigenen Kinder sind zwar auch für Introvertierte anstrengend, aber nicht sozial anstrengend - so sehr sind sie Teil der eigenen Persönlichkeit geworden.

 
 
14
April
Kinderfreud
Viel wird gejammert dieser Tage über die Kinder und wie schwierig es sei: Homeoffice mit Kindern. Einsamer Single möchte man nicht sein, aber die Paare, die hätten es doch vergleichsweise gut. Stimmt alles, aber zu selten werden die Kinder gelobt (nicht grundsätzlich, das verwöhnt sie nur und das brauchen sie nicht ständig). Aber zu selten wird gesagt, wie schön es gerade in Zeiten der selbstgewählten Quarantäne sein kann, wenn sie mit berstender Freude wilde Ideen zu ihrer Unterhaltung nutzen oder einfach nur laut und unbekümmert Lieder singen. Man nimmt ihnen die punktuelle Unbekümmerung gerne ab - bei Erwachsenen könnte man leicht verkrampfte Verdrängungstaktiken unterstellen. Trost bietet die kindliche Freude dabei zwar nicht, Ablenkung aber doch.

Und dann muss man wieder arbeiten und braucht Ruhe, aber vielleicht hat man mittlerweile seinen Rhythmus gefunden und auch Mittel der Kindesdämpfung.

[Gedanken vor der Arbeitswoche]

 
 
02
April
Kind im Mann
Manches, was man beneidet, kann man durch besondere Anstrengung ebenfalls erreichen. Einen Professorentitel, Geld, ein Weblog (das geht auch ohne Anstrengung).
Der Neid auf die kindliche Freude an Dingen, die mancher Erwachsene sich erhält, wird hingegen durch besondere Anstrengungen nur vergrößert.

 
 
28
März
Platzangst
Gespenstisch leer ist Berlin eigentlich nicht, eher angenehm ruhig, aber immer doch Menschen zu sehen, in freundlichem Abstand, keine Gruppenbildung, aber auch keine Geisterstadt. Könnte man sich dran gewöhnen.

 
 
25
März
Positive Nebeneffekte
Aufgrund eines Physiklehrers, der im Unterricht massenweise rohen Knoblauch kaute, habe ich eine Knoblauchphobie. Ich will nicht anderen Leuten stinken, so wie er es tat. Ein Vorteil der Corona-Quarantäne ist, dass mir das jetzt egal sein kann. Knoblauchgenuss ohne Reue!

 
 
21
März
Die Zeit der Moral
Was vielen vermutlich klar ist, was aber so nur selten ausgesprochen wird: Die Aufforderung Kontakte zur reduzieren dient nicht dem eigenen Schutz. Egal was der einzelne tut: Aktuell ist Gefahr, an Corona zu sterben immer noch wesentlich geringer, als einige andere Gefahren. Es ist eine rein moralische Entscheidung, was wir tun. Und die Kooperationsvorteile, die wir aus unserem moralischen Verhalten ziehen können, beschränken sich auf unsere Darstellung als moralische Personen gegenüber der Allgemeinheit. Für rationale Egoisten gibt es also wenig Gründe, bei der Reduzierung von Kontakten mitzumachen. Außer dem moralischen Grund "wenn das alle machen würden", aber der interessiert rationale Egoisten ja definitionsgemäß nicht.
Insofern ist es interessant zu sehen, wie viele Menschen sich von solchen moralischen Argumenten überzeugen lassen.
Ich lasse mich überzeugen. Freunde wollen aber so weit gehen, dass ich nur noch Dinge/sage/schreibe, die nicht falsch verstanden werden können. Davon lasse ich mich noch nicht überzeugen. Mit dem selben Argument könnte man immer jede Form von Satire verbieten. Ich bin lieber die Titanic als die Kirche.

 
 
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Last update: 9. Mär, 14:17
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