Auf dem Weg zur Arbeit cruisen wir in einem amerikanischen Straßenkreuzer, eine Kollegin bedient Gas und Bremse, die andere lenkt, während sie auf dem Armaturenbrett liegt. Es geht über einen Kiesstrand, auch mal kurz rein in die Wellen - whow, Urlaub. Bitte öfter sowas.

[Immer Fahrzeuge]

Die alte Leier vom Stolz, den man nur auf Dinge haben könnte, die man selbst erreicht hat. Viel öfter scheint es mir der Fall zu sein, dass man stolz auf Dinge ist, für die man nichts kann: Schönheit, Intelligenz, Kinder, Eltern, Vaterland. Man mag nicht auf so streberhaften Ehrgeiz stolz sein. Ich treibe die Idee noch weiter, pushe sie ins Extrem und sage: Ich bin auf meine Träume stolz. Zeigen sie doch, was für ein wilder, kreativer Kopf ich bin, wenn mein Unterbewusstsein frei spuken darf und ich nicht von Streber-Details wie Schreibtechnik, Schnitt oder Kameraführung begrenzt bin.

Ein Kontrolleur beanstandet unsere Türbeschläge. Sie seien nicht nazi-konform. Und meine Frau nennt mich ein Nazi-Schwein, wenn ich Ordnung schaffe.

Falsche Übersetzungen sind immer ein Quell der Freude. Gesteigert wird sie, wenn sie gesprochen werden. So sagte mein Navi, ich solle eine Straße nur "anmassieren", aber nicht einbiegen. Diesen Faux machte es aber wieder wett, indem es vor unaussprechlichen Straßennamen, welche nach osteuropäischen VIPs benannt waren, sympathische Zögerfloskeln einflocht.

Eine Mutterkuh und ihr Kälbchen halten mich unter einem Felsvorsprung gefangen und hören House of Pain.

[abends Träume posten]

Ich preise die Vorteile meiner Schokolade. Der Führer verpflichtet mich aber, den Hinweis hinzuzufügen "Gilt nur für Nicht-Juden".

Ein Dorf im Umland von Berlin, man hat sich ein Ferienhaus gemietet. Bucklige Alte strafen die Fremden nicht nur mit Missachtung, sie kehren auch den Müll in unsere Richtung. Doch das sprechende Backfisch-Pferd, das so stolz auf seine langen Beine ist, wiegt einiges wieder auf, vorallem, da es sich mit Schlüsselklappern lenken lässt. Der Dorfkern inspiriert das Feuilleton der FAZ zu einem Artikel, wie er sonst nur über Heidelberg geschrieben wird - ein wohlwollende Betrachtung der sonntäglichen Flaneure und eine Preisung der Ländlichkeit, mit besonderer Betonung des Umstandes, dass der Anteil an Berlinern gering sei. Wir fahren in einem alten Mini, die Polizisten sind, einem Touristenort gemäß, italienische Carabinieri und fahren Fiat 500.

Doch noch was, wo wir gestern bei Geräten waren. Ich bin besessen von ihnen. Wir hatten einen hässlichen rosa Regenschirm. Er verschwand. Mir träumte, jemand hätte ihn gefunden. Träum doch mal von was besserem, dummes Unterbewusstsein, dachte ich. Es folgte brav und bat mir heute folgendes: Ich war der auserwählte Harry-Potter-artige Held, der in einem Zweikampf mit einen schrecklich unbezwingbaren Gegner die Geschicke für irgendwelche Leute, für die ich anscheinend kämpfe, wenden soll. Als ich einwende, es gäbe da ein Problem, ich könne gar nicht kämpfen, am wenigsten mit meinem Brotmesser, erklärt man mir, das sei auch gar nicht nötig, es stehe sowieso fest, dass ich gewänne. Ich kämpfe nämlich für die Playstation 3 Besitzer und die brauchen ein Sieg, sonst springen sie bald ab, immer verlieren will ja keiner. Es geht also nur darum, dass ich gut aussehe und die Leute unterhalte. Etwas fuchteln. Das kann ich wohl. Der Endgegner ist (nicht: entpuppt sich als) eine geile Schlampe (nicht: attraktive junge Dame), die das Spiel ebenfalls durchschaut hat und mit mir durch die Kulissen tanzt und sich auch mal in den Pool werfen lässt. Wir verstehen uns - sie hatte lange Zeit unter ihrem Intellekt zu leiden. Für Frauen sei das ja immer eher ein Nachteil, man wird so oft missverstanden, als kluge Frau. Genre-typisch (ich träume wohl eine Art Live-Rollenspiel) geht es episodenhaft und unbegründet weiter, es wird gestürmt, gefeiert, geknutscht - kurz man tut alles, was effektvoll rüberkommt. So sollen Träume sein. Nicht von rosa Regenschirmen sollen sie handeln.

Sprachschulenlehrer sind noch schlimmer als Skilehrer. Einer von ihnen sagt: "The skirt, that jessica has. Off." und zieht ihr nämliches vom Leibe.

Man hatte die Technologie von Siri in eine Babypuppe gepackt, was aufgrund der milden Dümmlichkeit der Konversationen und dem deutlichen Sprechen in einfachen Sätzen, welches Siri erfordert, viel passender schien.