| letzte Kommentare: / ... was ja dafür... damals / Schule wirkt nach pelicola delle rane / glaube nicht, dass... c17h19no3 | |
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... neuere Stories
16
August
Café Impala 2
Heute sitze ich, des Regens wegen, drinnen im Café Impala und will mich über die Musik beschweren, doofe Radioplörre, die so gar nicht zum wunderbar cremigen Cappuccino passt, der ja mit Koffein doch viel besser schmeckt als ohne, beschließe dann aber, dass ich doofe Radiomusik doch besser finden will als einen perfekt abgemischten Hipster-Lounge Background, weil das weniger durchkalkuliert wirkt. Klappt nur so halb, doofe Musik nervt leider eben doch, besonders auf deutsch, wenn jemand singt, dass es rote Rosen regnen soll und vorher etwas Unverständliches fragt, da ärgere ich mich über den Kitsch und bin gezwungen zuzuhören.
15
August
Café Impala
Hier mal ein stumpfes Lob an das Café Impala an der Schönhauser Allee, Ecke Schwedter Straße. Es ist ja sowas wie ein Sehnsuchtsort, an dem ich viele Morgende vom Fahrrad aus die entspannten Gäste beneidete, die dort werktags saßen, lasen und Kaffee oder anderes tranken. Dabei war mir unklar, ob es eine angestrengte Bioprenzlbude oder ganz ok wäre. Es ist mehr also ok, es ist ausgesprochen nett. Man macht guten, ehrlichen Kaffe ohne zu viel Bohei, die Kellnerinnen wirken authentisch und freundlich, das geht also in Berlin auch. Vor allem bietet mir das Impala den perfekten Ort, um mich als Schriftsteller zu inszenieren. Ich will ja gar nicht viel Café trinken oder konsumieren, ich nutze es nur ein Ort, um gut sitzen und schreiben zu können, was und wie gut das wird, sei hier mal dahingestellt. Die ersten Tage habe ich mich noch brav angemeldet, dass ich hier länger sitzen und nachher was bestellen würde und da wurde mir so klar kommuniziert, wie nett diese Frage und wie vollkommen in Ordnung das sei, das ich an den folgenden Tagen darauf verzichtete. Man fragt mich auch nie, ob ich noch was wollte. Die Preise sind auch eher günstig. Und das Beste: Es tauchen immer wieder Musen und Müßiggänger auf, die häufig sogar französisch sprechen, was sehr gut zu dem passt, was ich in diesem Café schreibe.
11
Juli
Verrückt II
Der Penner, der uns laut mit "Die Module spielen verrückt, Mensch ich bin total verliebt" angrölt und mich dann auffordert: "Jetz' du. Kannste nicht so laut brüllen wie ich, wa?", was mich zum Lachen bringt, worauf er dröhend und völlig harmlos zurücklacht und im Lachen weiterbrüllt, dass sogar die Kinder keine Angst mehr haben.
26
Juni
Regenzeit
Heute endlich mal wieder Regen, der seinen Namen verdient. Sturzbäche. Überquellende Gullys (da gibt's doch auch ein deutsches Wort für!). Nicht nur so Geniesel. Es ist Sommer!
23
Juni
Bereit!
Wenn Italienern eines nicht nachgesagt wird, dann ist es unfreundlich beamtenhaft zu sein. Genauso melden sie sich aber am Telefon: Pronto! Bereit. Technisch alles in Ordnung. Sie dürfen jetzt sprechen.
01
Juni
Wohlgeruch der Dicken
Vor drei Jahren kam mir der Wohlgeruch einer dicken Judogegnerin wieder ins Gedächtnis. Heute erweitere ich diese Erinnerung aus der olfaktorischen Beobachtung einer wohlbeleibten Dame zur These. Ich vernahm im Vorbeigehen dieser Dame einen derart angenehmen Wohlgeruch, wie man ihn durch Duschgel und Parfüm nicht zu erzeugen vermag. Das Vorurteil, dicke Menschen würden stinken, ist damit nicht nur widerlegt sondern fast in sein Gegenteil verkehrt: Dicke können duften wie sonst niemand. Vermutlich nutzen sie ähnliche Tricks wie die auch meist nicht schlanken Säuglinge.
30
Mai
Courtesy
Ich fliege nicht zum allerersten Mal, wundere mich aber erst jetzt über die freundliche Aufforderung "As a courtesy to the next passenger may we suggest that you use your towel to wipe off the wash basin". Die Höflichkeit gebietet also trockene Waschbecken. Aber nur in Flugzeugen. Man lernt nie aus. Und ich sehe endlich mal wieder, was ich alles übersehe. Vor allem Schilder.
29
Mai
Prager Bahnen
Das erstaunlichste an Prag war nicht, dass es ausnahmslos zuckersüß und hübschest war, sondern dass die Prager Straßenbahnkonstrukteure anscheinend schon seit langer Zeit vermochten, was in Deutschland niemand gelingt: Bahnen, die leise und ohne jedes Ruckeln über Kurven und Hänge gleiten.
22
Mai
Ost/West
Dass die Staaten des ehemaligen Ostblocks jetzt an vorderster Front des Westens stehen und "westliche Werte" verteidigen müssen, ist vielleicht für Zeitreisende verwirrend, aber gut so. Damit scheint ausnahmsweise niemand mehr ein Problem zu haben.
03
Mai
Bäume im Kopf
Irgendwo las ich, wie uncool Bäume seien, weil sie immer so nervös mit so vielen Blättern rumwinkten und seitdem geht mir dieses Bild nicht mehr aus dem Kopf. Kein beruhigendes grünes Rauschen sehe ich mehr, nur noch nervöses Winken. Und ich freue mich daran, das jemand so nett, stimmig und unorthodox beobachtet und beschrieben hat.
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