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10
November
Die Finanzkrise - eine Meinung
Die aktuelle Finanzkrise ist schlimm. Vielleicht ist sie sogar die schlimmste Finanzkrise seit 1929. Die Politik wird auf die Finanzkrise reagieren und reagiert jetzt schon. Es wird aber keine fundamentale Änderung des Wirtschaftssystems in keinem Land dieser Erde geben. Man wird die Finanzaufsicht verschärfen und einige Dinge tun, die längst überfällig waren. Im Gegensatz zu den Attentaten des 11. September wird die Finanzkrise zu Änderungen führen, die man willkommen heißen kann. Es wird wegen der Finanzkrise kein Krieg geführt werden. Vermutlich wird man in Europa auch nicht langfristig zur Verschuldungspolitik à la Keynes zurückkehren. Man wird sich allerdings genauer überlegen, wo und vor allem auf welche Weise man dereguliert und privatisiert. Es war ein Fehler, dass jemals Leute auf den Gedanken kamen, Deregulierung und Privatisierung seien per se zu begrüßen. Sie sind nur tendenziell zu begrüßen und diese Weisheit hätten vermutlich selbst marktradikale Chicagoer Ökonomen unterschrieben. Wenn diese Banalität jetzt dank der Krise bei der Politik ankommt, bedeutet das nicht ein Ende des Neoliberalismus, sondern (hoffentlich!) klügere Ordnungspolitik.
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