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25
August
Festhalten
Menschen, so sagt man, brauchen immer etwas, an dem sie sich festhalten können. Trotz Kantens beständigem Mahnens, jeder sei für sich selbst verantwortlich. Trotz Brians Aufruf, wir seien alle Individuen und müssten versuchen, es für uns selbst rauszufinden. Nein, wir brauchen Religionen, daran kann man sich festhalten, wenn alles schwindet. Wem Religionen ein bisschen zu viel des Unfugs sind, der lässt den Glauben weg, behält aber die Traditionen. Ostern und Weihnachten feiern, des wolln ma fei scho! Und wenn selbst das nicht mehr gewünscht ist, unter den lustigen Möbelpackerbuam, dann fordern sie scherzhaft auf, sich am Paket „mal kurz festzuhalten“. Ja, selbst unter den wilden Künstlern, die frei von allen Zwängen sind und die wildesten Wimmelbilder zeichnen können, scheint es nötig, sich an etwas festzuhalten. So findet sich in jedem Bild von Ali Mitgutsch ein Hund, der sein Geschäft verrichtet, was als Beweis ja wohl genügt. Doch aufgemerkt, warum „Geschäft verrichtet“? Könnte man das nicht auch sprachlich anders „festhalten“ (höhö)? Nein! Was Hundekacke angeht, ist sich die deutsche Sprache zu fein, Roß und Reiter zu nennen, sie macht die Rechnung ohne den Wirt, ja, sie legt eine Milchmädchen-Rechnung vor! Aber, wie jeder Richter weiß: „lingua non calculat“. Denn normalerweise hält sie, die deutsche Sprache, sich mit Fäkalworten nicht zurück. Nur beim Scheißen darf man nicht Scheiße sagen, Mann! Und erst recht nicht bei Hunden, den Hundesöhnen, ey! Immer wieder bemerkenswert ist ja auch, warum die Besitzer von Hunden zu Herrchen oder Frauchen werden, die Erzeuger von Kindern aber nicht zu Mammchen oder Pappchen.
Senf: Das war ja immerhin mal länger. Aber so richtich lustich war’s noch nicht. Ditte find ich viel geiler, auch wenn’s irgendwie durch is. Man muss ja eher Unverständliches bringen, um richtich geil zu sein, weeste?
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