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16
August
Egalitarismus
Ich habe eine tief verankterte Abneigung gegen jede Form des Elitismus, oder anders formuliert, stark egalitaristische Präferenzen. Menschen, die "wegen der Leute da" ungern S-Bahn fahren, sind mir unsympathisch. Privatstrände, exklusive Feiern, versnobtes Essen, wissenschaftlicher Jargon oder Conaisseurtum beim Wein oder Musik: Nicht mein Ding - alles soll allen zugänglich sein, sonst gefällt es mir nur sehr selten. Guter Mainstream ist mir lieber als geschraubte Kunst, weil er alle vereinen kann. Subgruppen, die sich, oft mit mildem Stolz, selbst als solche bezeichnen, selbst wenn sie niemandem Böses tun, sind mir suspekt. Warum wollen sie sich abgrenzen? Blogger, Rollenspieler sollen alle ihr Ding machen dürfen. Demonstriert werden soll auch. Aber immer wenn nur ein "wir" gegen "die" zu erahnen ist, schwindet meine Sympathie und ich fühle leichtes Unbehagen. Ähnliches Unbehagen allerdings auch, wenn sich alle einig sind. Ich weiß nicht was ich will.
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