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27
Juni
Star Wars-Scham
In der Mediathek unserer Bib kann man viele Filme ausleihen. Voller Freude lieh ich mir z.B. schon diverse Star Wars Episoden, die der Wiederbetrachtung meinerseits bedurften. (Verflucht, was ist mit mir los? Warum schreibe ich SO? Bin ich noch zwölf und will ich meinen Deutschlehrer mit Sätzen beeindrucken, die er dann doch hasst?) Zum Punkt: Beim Leihen eines Star Wars Titels gab ich der Dame an der Theke verschämt schweigend einen Zettel auf dem die Signatur stand. Niemals hätte ich ausgesprochen, dass ich so etwas wie Star Wars ausleihen möchte. Die Schmach ist schon groß genug, wenn das Medium über die Theke geht.
Kürzlich lieh ich mir die Oper Carmen aus. Natürlich hatte ich wieder die Signatur aufgeschrieben, aber diesmal hatte ich kein Problem die Dame unterstützend darauf hinzuweisen, was sich hinter dem Kürzel verbirgt. Es gibt doch einen Unterschied zwischen Hochkultur und Popkultur. Zumindest bei mir.

 
Alles nur eine Frage der Zeit! Viele Poptitel - verrucht in meiner Jugend - sind heute Klassiker. Und die niederen Star Wars haben doch schon längst zum Höhenflug angesetzt.
Gerade wollte ich sagen: Wenn schon Oper, dann doch bitte die von George Lucas. Der Diskurs, in dem die klassische Oper noch Kanon heißen darf, ist doch längst nicht mehr als eine Simulation ungeheuren Ausmaßes. War vielleicht nie anderes. Mal ganz abgesehen von den schwerwiegenden ästhetischen Einwänden, die ich da persönlich habe.

[Ja, Helmut Krausser, ich mag Dich, aber aufgrund einiger Deiner Vorlieben wirst Du mir immer ein wenig fremd bleiben.]
 
Kanon oder nicht Kanon - es ging ja um mein Gefühl beim Leihen. Und natürlich: Carmen ist ein Blockbuster.
 
 
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Last update: 14. Nov, 09:15
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