letzte Kommentare: / "weil Design keinen... damals / Da sind wir uns... froschfilm / Ich dagegen glaube,... c. fabry | |
16
Juli
Das Rumsitzen genießen können
Ich sitze ja hier nur rum. Niemand fragt, was ich tue. Natürlich bin ich immer beschäftigt, ich sitze ja vor meinem Computer. In Wahrheit träume ich, lese ich, surfe ich. Die Diss. und ein paar Artikel werden nebenher zusammengeschrieben: an einigen Tagen, vielleicht auch Wochen, gebe ich mir dann doch mal einen Ruck - zumindest nachmittags von drei bis sechs. Ansonsten lebe ich davon, dass man mich für klug und fleißig hält. Ich kann das Gegenteil so oft beteuern, wie ich will, es ändert nichts. Die Gewissensbisse sind mit der Zeit auch verschwunden und das Wetter ist selten so gut, dass ich mein Büro für ein Gefängnis halten müsste. Heute allerdings schon, deshalb gehe ich über Mittag an den See. Die Diss. gebe ich nächste Woche ab, das wird schon.
Genügend Geld ist auch da, die Seminare sind nicht voll und machen Freude. Höchste Zeit hier aufzuhören, sonst will man nicht mehr weg und irgendwann jammert man über die Massen an Arbeit, die man sich selber aufgehalst hat.
Ich möchte an dieser Stelle meine Bewunderung für Sie aussprechen.
(Aus einem Büro, wo man mich für fleißig hält, weil ich früh erscheine. Dabei tue ich das nur, um abends früh gehen zu dürfen.) Da hängt man einmal den Poser raus und wird schon von einem der denken (und nicht damit aufhören - wie alle Denker) kann bewundert.
Schreiben als Therapie: Die Krisen werden verdrängt und nicht gepostet. Der See tat übrigens gut. |