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05
Oktober
Katz, nicht Goldt
Gestern mal wieder gespürt, wie wenig mir Perfektion bedeutet. Ein hervorragendes Restaurant, perfekt bis ins Detail. Einfallsreich, schön, mit liebe zum Detail eingerichtet. Wir werden mit einer idealen Mischung aus Coolness und alter Schule bedient. Schöne Menschen sitzen um uns, this is the place to be. Doch das ist eben schlicht und einfach zu perfekt. Seelenlos. Nicht jeder Fehler verleiht Seele, aber die Ahnung, etwas sei am Reißbrett entworfen worden, um perfekt zu sein, schmeckt mir nicht. Das Understatement fehlt. Die Nachbars-Oma in Italien, die an Kochkunst mit Spitzenrestaurants mithalten kann, aber eben nicht so aussieht. Die unscheinbare Pizzeria, oder der Eisladen, die ihre Sachen einfach gut machen. Die Cocktail-Göttin, die unglaublich freundlich ist, selbst wenn wir mit uncoolen Gästen im lila Regenmänteln erscheinen. Gut sein ohne viel Gewese. Das ist es doch.
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