letzte Kommentare: / "weil Design keinen... damals / Da sind wir uns... froschfilm / Ich dagegen glaube,... c. fabry | |
25
Juni
Intense
Vielleicht ist Kindsein einfach Leben mit höherer Intensität. Mehr Schmerz, mehr Freude. Und so lernt man mehr. Deshalb gilt Intensität auch als anzustrebendes Ideal. Aber abzustumpfen scheint mir fast ein rationales Postulat zu sein. Alles andere hieße, aus der Erfahrung nicht dazulernen. Wer sich 100 Mal verliebt, kann doch nicht beim 100. Mal das gleiche wie beim ersten Mal empfinden. Vielleicht lernt man auch nur weniger, wenn man älter wird, weil es einfach weniger zu lernen gibt? Weil man die grundlegenden Dinge für sich schon irgendwie geordnet hat. In Extremsituationen sei der Mensch dann doch wieder flexibel, las ich irgendwann irgendwo - das spräche dafür, dass sinkende Lernfähigkeit nicht am Alter, sondern an sinkender Notwendigkeit liegt. Lebensklug ist es vermutlich, mit dem Älterwerden nicht die Extreme zu steigern, um die Intensität konstant zu halten, sondern sich mit den weniger intensiven Genüssen auseinander zu setzen. Das passiert ja auch. Man wird Weinkenner.
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