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15
November
Warum Kunst?
Bei Musik stellt sich die Frage nicht. Aber warum gehe ich ins Theater? Die meiste Zeit ist es eher unverständlich und anstrengend. Warum betrachte ich Kunst, die ich nicht verstehe? Warum lese ich Literatur, die ich nicht durchdringe? Vermutlich, weil ich auf der Suche sein möchte. Wenn es nicht ein stumpfes Bildungsbürger-Über-Ich ist, das mich dazu treibt, dann vielleicht dieses: Ein Teil von mir will keine Klarheit, er sucht nach höherer Unklarheit. Der stets strebende Teil, der sich bemüht, aber nie erreicht, nie versteht. Dafür ist die Kunst da. Nur immer wieder in die gleichen Unklarheiten geworfen zu werden oder auf die gleiche Weise provoziert zu werden, befriedigt diesen Anspruch nicht. Deshalb wende ich mich immer wieder dem Guten, Klaren und Schönen zu - den verlässlichen Klassikern. Die kann ich genießen, aber irgendwann reicht es dann mit dem Genuss und ich will wieder verwirrt werden.

 
So ist es! Weil es Spaß macht!
(Verständliches und leicht Eingängiges vergisst mensch sehr schnell, und unnötig Verrätseltes oder schlicht zu Kompliziertes bleibt links liegen - aber so halb Versteh- und Erahnbares, ja, das stachelt an, das beschäftigt den Geist, das bringt neue, unerwartete Erkenntnisse - kurz: es macht glücklich, mich jedenfalls, und es freut mich, dass es Ihnen auch so geht.)