In manchem sind die Kinder lebensklüger als wir Erwachsenen. Das Konzept des Übernachtens, bei Freunden in der selben Stadt. Es ist so gut. Man hat abends unendlich Zeit, man kann noch entspannt gemeinsam Frühstücken, man muss abends nicht mehr raus. Alles ist besser, aber unter Erwachsenen ist es extrem unüblich. Warum nur?

Erstens: In der Woche ist für Arbeitnehmer entspanntes Frühstück nicht drin, schon gar nicht bei Freunden, mit denen es ja nur Sinn ergibt, wenn Zeit zum entspannten Quatschen da ist.
Zweitens und wahrscheinlich wichtiger: Den meisten ist die eigene Wohnung eine Art Erholungsheim, trotz allem. (was man z.B. daran sieht, dass auch nach Urlauben eigentlich immer mindestens ein Tag Verschnaufen und in der eigenen Wohnung Rumhängen nötig ist, eh mensch sich wieder in den Alltag wagt).
Wenn bei Freunden übernachtet wird, ist das ja schön vor allem deshalb, weil es außergewöhnlich und beengt ist, also irgendwie abenteuerlich (deshalb lieben es ja auch die Kinder so sehr). Danach brauchts für Erwachsene einen Tag Erholung im trauten Heim, und dazu reicht das Wochenende dann nicht (während sich Kinder problemlos schon am Folgetag in das nächste Abenteuer stürzen können).

Es geht natürlich nur am Wochenende - aber dann bin ich Kind und brauche das Rumhängen zu Hause nicht.
Natürlich gibt es immer praktische Gründe - aber das Übernachten bei Freunden finde ich wirklich sehr romantisch und nachahmenswert.