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22
Januar
Ich kann es also doch
Leute lernen in Zügen immer Menschen kennen. Ich dagegen lese und seit neuestem, da ich jetzt ein Notebook habe, schreibe ich auch. Oder ich weide meine Augen an schönen Frauen, von denen ich denke, dass sie es nicht bemerken. (Angeblich merken sie es ja immer.)
Immer, bevor ich anfange zu reden, denke ich, dass ich nicht reden kann. Sogar dann, wenn ich mit guten Freunden telefonieren will. Wenn ich dann allerdings rede, merke ich aber ziemlich schnell, dass es doch ganz gut geht. Weil ich aber eben doch schüchtern bin, denn nichts anderes ist die Furcht vor dem ersten Wort, lerne ich selten Leute in Zügen kennen. Gestern habe ich jedoch drei Stunden "recht nett" mit einer "ganz gut" aussehenden Frau gesprochen, die aber leider ziemlich schnell eher langweilig war. Vielleicht hätte ich besser lesen sollen. Vielleicht schützt Schüchternheit auch nur vor mittelmäßigen Bekanntschaften. Dasselbe könnte man allerdings auch von Arroganz sagen. Letztlich verpasst man durch beides Menschen. Wenn es nur einen Weg gäbe, elegant aus Gesprächen auszusteigen, wenn sie langweilig werden! Durch das erste Wort ist man eben ziemlich in der Pflicht. Wobei Pflicht ja auch widerum nicht das schlechteste ist...

[Heute mal wieder Improtheater]

[Jedoch&Allerdings]