letzte Kommentare: / "weil Design keinen... damals / Da sind wir uns... froschfilm / Ich dagegen glaube,... c. fabry | |
28
November
Blauer Himmel
Bluesky gefällt mir so gut, dass ich jetzt meine Blogposts via RSS dort reinblase. Gehört sich nicht, soll man nicht machen, aber ich glaube immer noch an "die eine Plattform" und die soll mir gehören können. Mein Blog. Die anderen dürfen gerne mitlesen.
10
Oktober
Alte Welt
Stellt sich raus: Ein Kollege kennt sie alle, die gesamte Blogue cauture der Nullerjahre. Er kennt sie nicht nur, er geht mit ihnen trinken, auf Konzerte, Lesungen, alles.
Diese Energie als Bloggen neu wahr. Rückblickend wirkt es wie eine die einzige medial relevante Bewegung, die im Internet entstanden und eine avantgardistische Elite war. Das stimmt aber vermutlich nicht, heute entstehen vermutlich die intellektuellen Eliten auf den Plattformen und bilden da ihre Kreise. In den frühen Nullerjahren gab es diese Plattformen nur noch nicht, zumindest nicht als Konzerne. Gegenthese: Die intellektuelle Elite ist jetzt auf Substack, aber im Durchschnitt viel analytischer, weniger lebenspoetisch als die frühen Blogger. Also kälter, professioneller. Schlauer Spaß von heute, ein Künstler tanzt Müll.
02
Juli
Sorge, Liebe, Hoffnung
Bloggen als Praxis. Als Carearbeit an der Seele. Als Kleinkunst. Das wäre schön, im Wortsinn. So wie man sich um einen Garten sorgt, oder um seine Kinder, sorgt man sich auch um seinen Geist, indem man ihn schaffen lässt, mit der sanften Liebe einer täglichen Gewohnheit. Doch Liebe stellt sich schwer ein vor Bildschirmen und kleinen Textboxen. Es ist ja auch ganz offensichtlich keine Designliebe am Werk. Es ist eher so tägliches Raushauen grober Beobachtungen, die dann hier abgefrühstückt werden. So elegant wie das Wort "abgefrühstückt" selbst.
18
Dezember
Arbeit und Struktur
Schon lange beschleicht mich das Gefühl, dass Struktur, System und Effizienz meine Kreativität killen. Jede Aufgabe wird zur Erfüllung einer Checkliste, zum Duplikat eines Templates, oder zu einem Prompt an eine AI. Originelle Gedanke, Gefühle, Muße - das habe ich fast wegrationalisiert. Nur dieser Blog ist der Hort meiner Gedanken, mal besser und origineller, mal weniger davon. Er ist mir aber ein kreatives Ritual und insofern halbwegs heilig. Nennenswerte Mengen an Lesern gab es eh nie, insofern müssen sie mir auch nichts verzeihen.
05
Dezember
Kritik X
Ich höre die Kritiker zu Elon Musk sagen, zum Mars fliegen will er, aber nicht mal Twitter vollständig in X umbenennen schafft er in einem halben Jahr! Und ich bin einer dieser Kritiker. Der CEO boxt diese egomanische Umbenennung durch und hat offensichtlich keinen Plan, wie er sie umsetzen soll. Vielleicht will er auch nur zeigen, wie unwichtig konsequentes Branding ist. Dazu müsste X aber erfolgreich sein und das ist mindestens unklar.
21
September
Middleclass
Für so mittelmäßig Kreative Menschen wie mich sind die generativen AIs wirklich eher Fluch als Segen. Ich bemühe mich weniger, lasse die AI gestalten und denke mir "reicht schon, viel besser könnte ich es auch nicht."
Vor kurzem konnte ich noch mehr als die meisten Menschen und daher lehnte ich die faulen Phrasen ab, sang das hohe Lied der Originalität. Ganz zufrieden war ich nie mit mir, aber besser als den Durchschnitt fand ich mich doch. Den Durchschnitt hat die AI jetzt übertroffen, was soll ich mich also abmühen? Immerhin: Dieser Blog hat den Vorteil absolut subjektiv zu sein. Ich spreche hier nur für mich selbst. Das kann prinzipiell keine AI ersetzen, sofern wir noch keine guten Hirnschnittstellen haben.
28
Oktober
Bücher und Weisheit
Zwischendurch waren Bücher mal out, jetzt ist mein social media voll von Leuten, die damit angeben, wie viel sie lesen und angeblich davon lernen. Man merkt mal wieder: Ich bin alt. Jüngere lesen sowas nicht auf social media. Sie lesen vielleicht Bücher, aber sie posten das nicht. Außer bei "be real".
Generell funktioniert das Posen mit Büchern bei mir nicht. Ich las eben die Überschrift "I Read 210 Books to Learn How to Grow My Business?Only These 4 Actually Helped" und dachte sofort: Natürlich! Business Bücher sind immer weitscheiftig und nicht praktisch benutzbar, hier will nur jemand mit seiner Leseleistung angeben. Vielleicht hilft ihm das ja beim Wachstum.
26
Januar
Clubhouse
Jetzt, da kluge Freunde dabei sind, musste ich doch bei Clubhouse reinschauen. Audiocontent und Gelaber mag ich eher nicht so, schon nicht bei Podcasts.
Bei Clubhouse ist das zum Start, wie immer, natürlich schlimmer. Die gehypten labern wild drauf los, alles geht, das kann auch spannend sein, aber man findet mehrheitlich Müll, weil sich die guten Sachen noch rauskristallisieren müssen, so wie Shanties bei Tiktok. Vorsichtiger Optimismus also für ein Medium, dass ich noch kaum kenne und das mir nicht gefällt.
07
Dezember
Give me a break
Oh. Das waren jetzt wirklich 7 Tage ungeplante Pause. Seit 2003 ist mir das beinahe tägliche Bloggen zur süßen Pflicht geworden, noch immer empfinde ich die Idee, täglich einen Gedanken zu teilen, kein Bild, keine Story, einen schriftlichen Gedanken, als gutes Ritual. In Pandemiezeiten gehen mir aber entweder die Gedanken oder die Lust aus. Und viele Dinge, über die ich nachdenken, passen nicht zu diesem Weblog oder zu der Richtung, in die er sich entwickelt hat. Die Einsamkeit fördert nicht gerade die Lust am Quatsch, eher ruhiges Abwarten. Die Zeit der Ruhe, oft beschworen, jetzt haben wir sie. Und sie ist nicht für alle schlecht. Selbst wenn man das sture Offenhalten der Schulen für falsch hält, ist ein Familienleben mit Eltern im Homeoffice und Kindern in der Schule ohne weitere soziale Kontakte zumindest intensiv und bietet den Kindern ausreichend Ablenkung. Beste Voraussetzungen für eine Bilderbuch-Adventszeit. In Süddeutschland gibt es sogar Schnee. Wie schee.
16
Dezember
Fake News
Traum: der Ehemann einer guten Freundin beschwert sich über eine falsche Darstellung in meinem Weblog. Ich sage ihm, dass ich hier oft lüge. Das ist ja keine Nachrichtenseite, das ist ja eher ein literarisches Experiment. Dennoch: Ein schmaler Grat zu "fake news", die Leute lesen das ja und meinen dann, es ginge hier um Wahrheit. Das tun sie allerdings bei Büchern oder Fernsehserien auch. Deshalb lebt und arbeitet man wohl besser/interessanter, wenn man sich nicht zu sehr um die Meinungen der Leute kümmert.
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