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06
Oktober
Legacy
Die Kinder spielen jetzt Hogwarts Legacy, ich schaue zu. Hogwarts Legacy wird von der Kritik sehr gelobt und ist auch wunderhübsch gemacht. Es wirkt mir aber gleichzeitig wie das letzte Spiel alter Schule als auch wie ein Kind seiner Zeit.
Warum alte Schule? Ich hätte viel mehr Veränderungen und Verbesserungen seit den 90er Jahre erwartet. Die Grafik sieht gut aus, aber nicht unglaublich viel besser als z.B. Half-Life. Das Spielprinzip ist auch ähnlich mechanisch wie früher: Man läuft durch eine Welt, bekommt Aufgaben, redet mit Charakteren, sammelt Punkte. Alles schön gescriptet und mechanisch. Da muss doch schon sehr bald sehr viel mehr gehen. Dynamisch durch AI generierte Filme, die wirklich auf meine Handlungen als Spieler eingehen, zum Beispiel. Kind seiner Zeit ist Hogwarts Legacy bei Repräsentation und Humor. Alle Rassen und Geschlechter sind brav vertreten und alle sind vorallem immer sehr nett zueinander. Irony is over! Over and out!
29
September
Goetz is back
Ich sah des Rainald Goetzens neuestes Stück "Barracke", welches mir stellenweise sehr gut gefiel, insgesamt aber zu unklar war. Rainald Goetz' Vorträge und Antworten auf Fragen mag ich dagegen ohne Abstriche, insbesondere diese überspannte Hellwachheit im Alter.
20
September
Wilde Kreaturen
Harry Potter mag ja Weltliteratur sein, aber besonders originell finde ich den Namen "Creature" für eine hässliche Kreatur nicht gerade.
15
September
Golden
Wenn man fühlen will, warum Max Goldt Thomas Mann als eines seiner wenigen Vorbilder nennt, die direkten Einfluss auf sein Schreiben haben, höre man die Hörbücher von Gert Westphal. Seine Intonation gleicht der goldtschen auf entzückende Weise. Und sowohl Goldt als auch Mann gewinnen sehr durch guten Vortrag.
10
September
Distanz
Ich sah mit einer Freundin „Die Frau ohne Schatten“ in der Oper Neukölln.
Man setzte uns mitten ins Bühnenbild. Die Sänger saßen mit uns auf einem Bett. Diese Nähe erzeugte aber kein emotional intensives Mittendringefühl sondern Distanz. So viel Nähe hält man kaum aus, dachte ich zuerst. Das stimmte aber nicht, es war nicht schwer auszuhalten, es war aber auch nicht intensiver durch diesen Zoomeffekt.
08
September
Fürbass
Die Könnerschaft des manisch disziplinierten Thomas Mann bestand auch darin, Seite um Seite elegant ins Nichts zu parlieren, mit immer neuen Wendungen, aber oft ohne nennenswerten Inhalt.
19
Juli
M:I mögen
Ich wollte den neuen Mission Impossible nicht mögen. Fallout, der Vorgänger, war zu gut, zu knackig und rund, das konnte man nicht einfach mit "noch mehr von allem" toppen.
Am Anfang fühlte ich mich bestätigt: Das war alles sehr wirr, oft ähnlich gesehen, aber jetzt noch länger, noch überdrehter und dabei wirkte es nicht elegant, sondern erstaunlich billig und eher klebrig als flüssig in Dialogen und Wendungen. Am Ende hat mich der Film aber doch gekriegt, eher überfahren. Mit physischer Gewalt hat er mir in der letzten Szene ungewollte Schreie entlockt und vor dem gezeigten Wahnsinn und seiner Wirkung musste ich dann doch kleinbeigeben.
11
Juli
Handlungsreisender
Handlung ist fast eine Warnung. Zu viel Handlung und die genaue Beobachtung geht notwendig verloren.
10
Juli
Schärfe
Kunst schärft Wahrnehmung. Bei Filmen ganz direkt, nach einem Kinogang nehme ich die Stimmung des Filmes immer für einige Minuten mit auf die Straße und nehme die Welt durch die Filmbrille geschärft oder verzerrt wahr. Literatur schärft die Beobachtung. Für die Welt und die Sprache. Das funktioniert naturgemäß in der Langform besser, das Hirn braucht etwas Zeit um sich auf die jeweiligen Eigenarten der konsumierten Kunst einzuschwingen. Und dann schwingt es etwas nach.
06
Juli
Genau!
Ich liebe sprachliche Genauigkeit, auch wenn ich selbst aus Eile oft schlampe.
Doch was ist Genauigkeit? Sie ist kein exaktes Abbilden der Realität, sowas wirkt sehr schnell albern und herablassend. In Literatur, Theater und Film geht genaue Sprache jeweils sehr anders. Es müssen die dem jeweiligen Medium wesenseigenen Aspekte der Realität abgebildet werden. Das führt zu einer Überschärfung, die genauer sein kann als eine direkte Abbildung der Realität.
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