Es ist nicht so, dass ich unmusikalisch wäre (wie der "Musikkritikerrr"). Es ist auch nicht so, dass ich nicht auch mal hin und wieder mitsumme, wenn ein Lied im Radio gespielt wird. Aber manchmal würde ich gerne diese ewig singenden und pfeifenden Niederländer schreiend und schüttelnd zum Schweigen bringen! Morgens beim Frühstück werden alle Lieder im Radio in voller Lautstärke übertönt. Auf dem Weg zur Uni überholen mich pfeifende Fahrradfahrer. Im Labor singen die Doktoranden, die Arme im flow cabinet steckend oder ein Gel entfärbend zu Radio und den Beatles. Abends muss ich mir die Melodien diverser Soap Operas und Sitcoms mehrstimmig intoniert anhören, diese Mädels schrecken noch nicht mal vor Werbespot Jingles zurück! Und heute habe ich miterleben müssen, wie eine junge Frau, die in einem Geschäft Klamotten anprobieren wollte, versucht hat, ein seltsames Marianne Rosenberg-Danceflor-Cover in deutscher Sprache mitzusingen, Argh!!!!
Ist das typisch Deutsch, dass mir diese aufdringliche, fast schon egozentrische Fröhlichkeit missfällt?

Wer forschen will muss erfinderisch sein. Da nimmt man schnell mal eine alte Pappe eines Aktensortiersystem-Täschchens (die Froschfilmleser sind doch immer so schlau und können mir bestimmt den korrekten Fachausdruck dafür nennen), eine alte, flache Flasche mit Wasser, einen Karton und genug Tesa. Dazu kommt noch eine uralte UVA-Lampe und schon hat man eine wunderbare Apparatur um DNA zu beschädigen.
Na, wenn das mal nicht Geld sparen und Welt (vor Krebs) retten ist!

Wie is de Koningin van Beieren?

Hier in Leiden sitze ich abends mit meiner 10er Mädchen-WG oft im gemeinsamen Fernsehraum, ein kleines, gemütliches Zimmerchen mit obligaten Sperrmüllsofas, genannt "Fusie" (von Fusion). Dort seh' ich mir mit der Rechtfertigung die niederländische Sprache lernen zu wollen dumme Ami-Serien und seltsame niederländische Shows an (Endemol läßt grüßen). Letzte Woche gab's eine Wohn-Einrichtungsshow, deren Höhepunkt die Verschrottung neuer Möbel war, die von der "Stylistin" nicht mehr für "stylish" gehalten wurden. Das Zersägen und Zerhäckseln wurde mit großem kindischen Geschrei und Kung-Fu Bewegungen, wildem Kamera-Gefuchtel und passender Musik zelebriert.

Nicht mehr viel los, seitdem Froschfilm und ich nun den Weg ins Ausland gewagt haben. Aber wir leben noch. Spaetestens in einer Woche gibt's Eintraege im Ueberschuss (Ich hasse diese Englischen Tastaturen!)