letzte Kommentare: / "weil Design keinen... damals / Da sind wir uns... froschfilm / Ich dagegen glaube,... c. fabry | |
... neuere Stories
08
Februar
Platz
Dies sei der Stasiplatz in Berlin, früher wäre es der einzige Ort in der DDR gewesen, an dem die Stasi nichts überwacht hätte.
15
Januar
Trümpfe
Ich schwimme in Zürich in diesem Fluss, der in den, etwas einfallslos benannten, Zürichsee fließt und sehe am Uferweg zwei mir bekannte Professoren, die sich, wie vor Tagen verabredet, mit einem Hitlergruß begrüßen. Die Freundin des jüngeren Professors ist mir ebenfalls bekannt und hat heute Geburstag, darum geht sie in den naheliegenden Pennymarkt und kauft sich Katzenmilch - so nenne ich Dosenmilch, weil die unsere Katze immer trank. Ich will sie übertrumpfen und kaufe Scheuermilch.
05
Januar
Dioxin-Skandal
In der Tankstelle wollen wir Dioxin zum Rauchen holen. Ist aber gerade landesweit knapp, aus dem Tanklaster kommen nur zwei Liter. Zu wenig, als dass wir wieder was aus der Zapfsäule kriegten. Naja, dann halt doch Whiskey von der Kasse.
16
Dezember
Zwicken
Unangenehm: Von einer Brille träumen, die schlecht sitzt und in die Nase zwickt. Möglich: Im Traum erzählen, was man geträumt hat. Mehr als zwei Ebenen hatte ich aber noch nie, da übertreibt "Inception" etwas.
11
Dezember
Spende
Ich komme aus einem Neubau und laufe durch die Beton-Arcaden, als mich eine Gruppe Promotionsarbeiter lauernd anschaut. Nicht Doktoranden, so Werbeaktivisten, die einem immer was andrehen wollen. Ich sehe reich aus, begründet die anführende Dame entschuldigend. Der Troß von muskulösen Jungs rückt auf. Was an mir den reich aussehe, frage ich zurück. Die Uhr! Die sei doch schon zwölf Jahre alt und bestimmt nichts mehr wert. Ah, jetzt sehe sie das auch, eben habe sie so gespiegelt.
Jetzt erklärt die Dame, sie seien von der GVU und erbäten eine Spende. Ob ich mich mit Urheberrechtsfragen auskenne. Ich frage zurück, ob ihr das neue Buch von Eckhard Höffner bekannt sei. Dort werde gezeigt, dass das Urheberrecht seine Funktion noch nie erfüllt habe. Wir kommen ins Gespräch. Als ich die Truppe aber abschütteln will, überlege ich ernsthaft, ob ich jetzt nicht doch 10 Euro spenden soll, als Entschädigung für den langen Weg (wir sprachen im Gehen). Ich gebe der Dame das Geld, betone aber, es sei keine Spende, sie solle sich was zu Essen davon kaufen.
16
November
Regen
Ein Space-Shuttle steigt über Hamburg auf, verlässt den 90-Grad Winkel zur Erdoberfläche aber schnell und kracht bald darauf in einen Wohnsiedlung. Nach einem Explosionsgeräusch fliegen Styroporteile in Zeitlupe über den Horizont. Wir tauchen schnell in den Badesee, um nicht am heißen Styropor zu verbrennen. Der Raumpilot sagt mir im Nachgespräch, der Unfall sei nur eine Simulation gewesen, das Spaceshuttle fährt wieder intakt und friedlich auf den Schienen der Hamburger S-Bahn.
13
November
Alles besser als Schnaps
Man solle sich nicht mit Seemännern nicht einlassen. Führen könne man sie nur, wenn man stark sei wie ein Bär, stark an Willen und Körperkraft. Dennoch stechen wir mit einem kleinen Holzboot in See. Die Seemänner halten sich die Arme vors Gesicht und stellen sich schlafend. Da wir keine Ruder haben, versuche ich das Boot über Schaukelbewegungen in Fahrt zu bekommen, was mir erstaunlich gut gelingt. Wir überholen sogar einen Kahn, in dem ein alter Bärtiger kräftig rudert. Trotzdem scheint mir die Chance recht geringt auf dem hohen Ozean auf diese Weise jemals an Land zu kommen. Doch das ist auch gar nicht unser Ziel. Wir wollen von Hubschraubern gefunden werden. Auch nicht gerade wahrscheinlich, aber alles besser als Schnaps, wie einer der Seemänner sagt.
11
November
Kirmesbudenzauber
Wir rennen los, ich weiß nicht wo hin. Doch Hans-Peter weiß. Er will zu dieser Fotobude. In Zeiten von Facebook etwas anachronistisch denke ich, aber gut, alt ist das neue neu, warum also nicht auch hier, am Rummelplatz? Die Fotobude ist doch mehr eine Videobude und ihr Konzept besteht darin, Kunden zu demütigen und das zu filmen. Den Zusammenschnitt der besten Szenen bekommt man ausgehändigt. Ich schleiche mich zur ersten Prüfung mit in die Bretterbude. Hans-Peter muss es sich in einem Schaf-Kostüm gefallen lassen, vom Budenbesitzer umgeworfen zu werden. Dabei schaut Hans belämmert und der Budenbesitzer lacht das Lachen von Filmschurken. Bei der nächsten Prüfung bin ich nicht mehr dabei. Im nächsten Zimmer müsse Hans-Peter sich betrinken, heißt es. Dafür kommt Guido in den Raum. Guido war früher das gemobbte Klassenpummelchen, der noch nicht mal die Kurve zum Klassenclown kriegte. Jetzt ist er Arzt. Er möge meine Lymphknoten befühlen, bitte ich ihn, da ich einen erneuten Ausbruch des CMV-Virus befürchte. Leider hat Guido unangenehmen Mundgeruch und muss beim Halsbetasten sehr nahe an mich ran.
23
Oktober
Bruder
Ein Bruder Goncourt ist bei uns zu Besuch. Er ist ein kräftiger Typ, mit Dreitagebart, fränkischem Akzent und einem Hang zum Schenkelklopfen.
22
Oktober
Gelungene Mischung
Ich lese: "Insgesamt kommt ihm das episodische Buch wie eine höchst gelungene Mischung aus Rainald Goetz, Joseph von Eichendorff, Sibylle Lewitscharoff und Rainer Brüderle vor."
... ältere Stories
|