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23
Juli
Heimat
Meine mit den Jahren wechselnden Heimatgefühle: Als Kind war das große Heimatfest noch Jahreshöhepunkt, fast auf einem Level mit Weihnachten. Zu Abizeiten dann Partyanlass, durchfeierte Nächte, draußen im Sommer. Mit etwas Abstand schien es rückständig provinziell und dumpf, doch immer war auch eine Sympathie dabei, es waren und sind immer gute und anständige Menschen gewesen, dort in der Heimat, ich musste ihren Geschmack und Stil nicht teilen um das zu sehen und zu schätzen. Mit den Jahren wuchs dieser Anteil, bis ich die unglaubliche Energie und Liebe, die in dieser provinziellen Form des Feierns liegt, wirklich schätzen konnte, die im Übrigen auch zu einer Perfektion im Detail führt, wie sie anonymere Feiern in Metropolen kaum bieten können, weil man sowas, oh Kitsch lass nach, für Geld nicht kaufen kann. Weiterer Pluspunkt des Alterns: Jetzt kann ich auf die Veranstaltung und insbesondere die Jugend mit einem verklärenden "Hach!" blicken und das macht Freude, denn dazu passt die Position des Beobachters. Und ich bin der Beobachter (TM).
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