letzte Kommentare: / Ich mag solche Filme... froschfilm / "Niemand würde... damals / Ein guter Gedanke c. fabry


25
November
Herbste
Das beste am Herbst, der eben noch nicht Weihnachtszeit ist, auch wenn manche nicht mal bis zum ersten Advent warten können, ist die Herbstmusik, warme, gemütliche Indiesongs, sanft angejazzed, passend zu Tee, Regen und nassem Laub. Warme Musik gegen mieses Wetter.

 
 
24
November
Em
Manchmal lese ich so bullshit Businesstexte. Manchmal lerne ich dabei.

Diesmal zum Beispiel, dass "em" bedeutet, dass irgendwas irgendwo reingesteckt wird.


Was bedeutet Empowerment?
Empowerment aus psychologischer Sicht ist mit Begriffen wie Sinnhaftigkeit, Selbstbeeinflussung, Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung verbunden. Frei übersetzt heißt es, dass Kraft („power“) irgendwo reingesteckt („em“) wird.

 
 
23
November
Deep 2
Halbe Gegenposition zu gestern. Melancholie ist vermutlich doch ein Zeichen von Tiefe. Tiefe nicht im Sinne von besonders guten, wohlüberlegten Gedanken. Aber Tiefe im Sinne von etwas, das unter der Oberfläche liegt. Wer traurig ist, redet meistens weniger, gibt weniger preis, wirkt mysteriöser, hat also mehr Potenzial für Tiefe unter der Oberfläche. Kein Wunder, dass ich gegen diese Verfassung anrede. Mysterien liegen mir nicht, ja, ich lehne sie geradezu ab und bestreite einen Erkenntnisgewinn durch mysteriöses Verschwischen der Dinge. Mir ist die Klarheit der Wissenschaft lieber, als die Unklarheit der Kunst. Wenn Aussagen gemacht werden sollen, dann bitte klar. Gefühle gerne unklar, aber unmittelbar.
Dennoch: Tiefe kann per definitionem nur vorhanden sein, wenn nicht alles schon auf der Oberfläche präsentiert wird.

 
 
22
November
Melancholie und Gesellschaft
In meinem kulturellen Gefüge gilt nur Melancholie als richtig deep. Heiterkeit eher als oberflächlich, Witz zumindest verdächtig. Betrübtheit, auch Depression ermöglicht den Anschein von Tiefe, tiefer Verzweiflung, Leiden an der Welt.
Ich will dem Entgegenhalten. Es gibt nichts, was an Heiterkeit oder Witz leichter wäre, oder weniger einsichtsvoll. Ja, eine traurige Grundstimmung erhöht vermutlich die Genauigkeit der Wahrnehmung, die aber oft mit negativen Begleiterscheinungen wie Gedankenschleifen einhergeht und eben nicht zu höheren Erkenntnissen, sondern nur zu noch mehr Trübnis führen. Gute, hilfreiche, tiefe Gedanken benötigen vermutlich sogar stabile, zufriedene Persönlichkeiten als Grundlage. Warum also die Formel Leid ist gleich Tiefe? Eine Idee: Im Leid können sich die Unglücklichen leichter spiegeln und erkannt fühlen. Und vermutlich lesen und schreiben unglückliche Menschen lieber, als dass sie mit anderen Leuten scherzen. Daher zeigen Bücher gerne die Melancholie und weisen sie als Tiefsinn aus, ist Selbstschutz hier der Motor?
Ich rede gegen mein eigenen Intuitionen an:
Ernst ist wichtig und auch überzeugt mich der Satz seit früher Jugend: "Sempre ridere stultorum est." (Immer zu lachen ist der Dummen). Der melancholische Mensch wirkt nachdenklich.
Von Dauerlachen und gegen den Ernst hat aber niemand geredet. Es geht hier um die Wahrscheinlichkeit von geistiger Tiefe und die hängt eben nicht mit Trübsal zusammen, hoffentlich korreliert sie nicht mal damit - ich kenne keine Studien, aber ich muss die Behauptung wagen, solange für das Gegenteil keine Beweise, sondern nur Gefühle vorliegen.

 
 
21
November
Ohrsand
Seit den misheard lyrics und Keks, Alder, Keks liefert Coldmirror zuverlässige Perlen im Netz ab. Übersetzungsfehler sind ollen Kamellen, aber was sie findet ist poetisch und brachial lustig.


 
 
20
November
Große Literatur
Dem Roman "Der Liebhaber" von Maguerite Duras wurde vom Literaturpodcast meines Vertrauens höchstes Lob zu Teil. Selten waren sich die beiden so einige, dass es sich bei einem Buch um große Literatur handeln würde - und dazu noch im Kurzformat, nicht mehr als 120 Seiten. Nach dem Zauberberg also genau das Richtige!
Und es ist wirklich ein großes kleines Buch!
Doch ganz so heiß wie Anselm und Nefeli kann ich den Liebhaber leider nicht lieben.
Was fehlt mir zur großen Liebe?
Entscheidend ist wohl das Ende. Es wird mir zu traumartig meditativ. Das ist immer sehr konsequent und stimmig, aber dieser dauerhaft melancholisch-meditative Tonfall, besonders im letzten Drittel, klang mir doch zu sehr nach besinnlichem Kunstwollen. Gekonntes Kunstwollen zwar, aber ich bin da etwas allergisch oder habe eine zu geringe Aufmerksamkeitsspanne und dürste nach mehr Abwechslung oder Pointierung: das langsame Ausgleiten in Gedanken passt vielleicht zum Leben der Autorin und auch zum Inhalt, aber nicht zu mir. Sehr subjektive Kritik also. Objektiveres Urteil: Große Literatur, insbesondere in der Komplexität der Figuren und ihrer Darstellung mit wenigen klaren Pinselstrichen.

 
 
19
November
Primmi
Man kennt ja Weinsorten und lacht allgemein nicht mehr über Namen. "Martin Semmelrogge" findet man nicht mehr lustig, leider. Bei "Hawesko - Best of Primitivo" musste ich trotzdem lachen und freute mich darob. Mehr sillyness, bittschön!

 
 
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Last update: 21. Sep, 17:45
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