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18
Mai
Links versifft
In einer verrauchten links-kollektiv betriebenen Bar spielt eine Band übersteuerte Dröhnmelodien, das traurige Publikum wankt hin und her. Linke Musik sei einfach besser, sagte mir kürzlich ein rechtsliberal gesonnener Bekannter. Hier stimmt das leider nicht. Carmen am Gorki war besser. Diese Linken waren freudlos und im Falschen gefangen. Obwohl die einzelnen Gesprächshappen und eine angedockte Geburtstagsparty mit Clownmotto ausnahmslos interessante, kluge Charaktere aufblitzen ließ, war mir das linke Konzept des Herumstehens in verrauchten Bar, der Nutzung von Drogen zur Aufbesserung der Laune und dem Abspielen von anstrengender Musik, die keine Stimmung jedweder Art erzeugt, immer weniger klar.
17
Mai
Kandinsky
Wir wollten unseren Sohn zu einer Übernachtung abgeben und dann in Potsdam Kandinsky anschauen. Wir hätten 4 Stunden warten müssen. So beliebt ist diese Ausstellung. Die Leute lieben Kunst, ich wollte es ja auch irgendwie sehen, bin aber wenig traurig, dass diese Box nicht gechecked werden konnte - wohl ein Zeichen, dass ich doch nicht so sehr wollte sondern eher zu sollen meinte.
16
Mai
Verwöhn-Aroma
Ein sehr deutsches Konzept ist wohl die Angst vor dem Verwöhnen von Babies. Ich nehme mich da nicht aus, auch mir sind unverwöhnte Babies viel lieber. Aber mir scheint, dass diese Idee, man könnte Babies unter einem Jahr schon "zu sehr verwöhnen" in anderen Kulturen gar nicht existiert oder als unnatürlich und hart empfunden wird. Langsam gleicht sich die in Deutschland übliche Kultur den internationalen Gepflogenheiten an.
15
Mai
Kunst können
Mir geht es bei Kunst eher um Wahrheit und Genauigkeit als um das Öffnen von Bedeutungsräumen. Etwas genau treffen, ein Gefühl mit Mitteln der Kunst präzise fassen, da geht mein analytisches Herz auf. Nicht bei großem Pathos oder vagen Andeutungen. Deshalb hat mich Anselm Nefts Kritik an Christian Krachts Air auch so beglückt: Hier wird präzise beschrieben, wo die Ungenauigkeiten liegen und gleichzeitig erklärt, warum so viele Kritiker und Leser diese Werke lieben, weil man so viel darin sehen kann. Doch das scheint mir zu leicht, vage Andeutungen zu großen Themen machen scheint mir keine Kunst.
14
Mai
Kunst wollen
Überall und immer wieder die Preisung der Perfektion, des Absoluten in Kunst oder auch nur bei guten Produkten. Gerade in der Kunst kann man wohl mehr Wirkung erzielen mit solchem Story-Telling, das zwingender wirkt als ein vorsichtiges Rantasten an irgendetwas, das man noch nicht kennt. Und auch im Produktmarketing kann man so einen Nimbus aufbauen, auch wenn in Wahrheit die Entwicklung voller zwingender Kompromisse ist - sagen darf man das nicht öffentlich - es sei denn man ist Habeck und wir haben gesehen wohin das führte. Die Menschen wollen die Wahrheit nicht.
Zitat zum Thema: “One of the most dangerous temptations in writing (and in software and painting) is to keep something that isn’t right, just because it contains a few good bits or cost you a lot of effort.” —Paul Graham
13
Mai
Kunst machen
Der Unterschied ist wohl, dass Kunst sich als Kunst ernst nehmen muss um Kunst sein zu können. Sie wird durch Ernst nicht automatisch gut, aber sie kann es durch Ernst erst werden.
12
Mai
Menschen
So viele Menschen, behaupten, sie "mögen Menschen" oder sie wollten "mit Menschen" arbeiten. Noch mehr Menschen beschweren sich aber, wenn zu viele Menschen um sie rum sind. Zumindest am Park und am Strand wollen sie lieber alleine sein. Ich bin gerne an schönen und erreichbaren Stränden, da sind dann oft auch andere Menschen, aber sie stören mich nicht, so lang ich noch Platz und mindestens 1m Abstand habe. Gestern lag ich im Mauerpark, es schien selbst mir zu voll um entspannt zu liegen - doch weit gefehlt, der urbane Lärm ließ sich wunderbar ausblenden und half vermutlich sogar beim genüsslichen Dösen. Zwei Karaokelieder zum Abschluss mit begeisterten Menschen aus der ganzen Welt - ich mag Menschen.
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