Echt Äste verästeln sich eben doch noch einen Tick komplexer als Fraktale.

Wenn mit Komplexität Irregularität gemeint ist, kann man das so stehen lassen. Aber: viele Fraktale haben eine sehr geringe Komplexität, da ihre "Bauanleitung" nur wenig Information enthält. Sie können mittels simpler mathematischer Gleichungen erzeugt werden (z. B. das Apfelmännchen). Damit sind sie sind deterministisch, wenn auch "hoch filigran" - und das ist etwas anderes als "hoch komplex". Bei echten Ästen (gemeint sind wohl botanische) kommt der Zufall mit ins Spiel, sei es durch genetische Variabilität oder durch Umwelteinflüsse. Beide sind nur stochastisch vorhersagbar - bei geringerer "Filigranität" als der des Apfelmännchens. Hier geraten wir jetzt an das Verständnis von Begriffen.
Ist eine durch Münzwurf erzeugte Wappen - Zahl - Folge komplex, weil sie sich nicht exakt vorhersagen lässt? Oder ist sie simpel, wei der erzeugende stochastische Prozess einfach zu beschreiben ist: erzeuge entweder W oder Z mit Laplace-Wahrscheinlichkeit unabhängig von der Vorgeschichte?

Guter Punkt, aber sind die Äste nicht auch einfach deshalb komplexer, weil sie sich in drei Dimensionen bewegen und die Ast-Fraktale, die ich kenne, nicht? Jedenfalls sind die Äste vor den Fenstern das beste an dieser Wohngegend.