letzte Kommentare: / "weil Design keinen... damals / Da sind wir uns... froschfilm / Ich dagegen glaube,... c. fabry | |
18
August
Spießerneid und Spießigkeit
Wie so oft, wenn ich morgens etwas zu spät den Heimweg antrete, überkommt mich tiefer, warmer Neid auf ein einfaches Leben. Warum muss ich mich mit meiner Bachelor-Arbeit quälen, warum kann ich nicht einfach kochen, einkaufen, den Garten pflegen und belanglose Schwätzchen vor dem Supermarkt halten?
Vorbei an dem Lachen der Einkäuferinnen und dem Duft aus Rasenmäherbenzin und frischem Gras betrete ich mein Haus. Dort fördert Spalanzani meine faule Sentimentalität und zeigt mir, was wirklich wichtig ist. Mein Gequäle mit Wissenschaftstheorie und Fortschritt ist egal. Warme Liebe zu den richtigen Frauen, das zählt. Wie kann ich mir nur meine Softskill-Verachtung austreiben? Warum will ich immer hart sein, hart hart, obwohl ich es doch längst nicht mehr bin? Wohl genau deshalb.
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