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02
Mai
Leben
Nido ist eine neue Zeitschrift, wie für uns gemacht: Für Eltern, die nicht ausschließlich Eltern sein wollen. Der FAZ gefällt das natürlich nicht. Nicht ewig-jugendlich soll man sein, Verantwortung übernehmen! Und - noch mal natürlich - stimmt beides: Man will nicht langweilig werden, in dem Sinne, dass sich alles nur noch ums Kind dreht, aber logischerweise sind Kinder keine Luxus-Accessoires für hippe Großstädter. Glücklicherweise zeigen die meisten Kinder den meisten Eltern das sehr schnell. Und auch glücklicherweise leben wir nicht mehr in den fünfziger Jahren. Trotzdem kann der Kreativ- und Selbstverwirklichungs-Slang von Neon und Nido nerven, besonders, da er sich so modern gibt und dabei so konservativ-affirmativ ist. Ich werde das nicht lesen, es ist böse und falsch, aber vielleicht etwas raffinierter als "Eltern" aus dem gleichen Verlag. Und böse ist möglicherweise sogar besser für die Kinder, als allzu viel Kümmern, Angst und Gehätschel.
Ach je, dieses ganze Gequatsche übers Kinderkriegen und Elternsein. Nee, einfach machen und gut. Ich find all diese Magazine für "uns" überflüssig. Kinder sind doch ein völlig selbstverständlicher Teil des Lebens. Also ich bin ohne Pekip, Vorbereitungskurse, Ratgeber, Mikrowelle und all dem Kram ausgekommen.
Und das ist ja das einzig gute am bösen Nido, dass es diese Haltung prinzipiell unterstützt. Dafür kriegt man aber kein entspanntes, selbstbestimmtes Leben, sondern eines unter Mode- und Coolness-Zwang.
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