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23
November
15
Ich wünsche mir, dass wir alle letztlich so bleiben, wie wir mit 15 waren. Dass wir die selben Ängste haben und ähnliche Träume. Wir sind vielleicht weiser, aber unreflektiert waren wir auch mit 15 nicht mehr. Unverständlich sind mir Menschen, die den Bezug zu ihrem 15-jährigen Ich verloren haben, ob bewusst, indem sie sich qua Entscheidung sehr für Erwachsenendinge wie Whisky interessieren, oder unbewusst, weil sie abgestumpft wurden, durch das Leben.

 
Ernste Antwort
Ich gebe zu bedenken, dass man mit 15 vieles noch nicht weiß, viele Möglichkeiten noch nicht kennt oder sich nicht vorstellen kann. Man hat einfach einen ziemlich engen Erfahrungsradius (und die Hirnentwicklung ist auch noch nicht abgeschlossen).15-jährige sind vielleicht reflektiert, aber naiv.
Hinzu kommt bei mir selbst, dass sich in den Jahrzehnten nach 15 auch die Welt selbst deutlich verändert hat, es sind Möglichkeiten weggefallen, die mir damals selbstverständliche erschienen, und es haben sich Möglichkeiten eröffnet, die ich mir damals nicht hätte vorstellen können.
Die Ängste, die ich mit 15 hatte, die möcht ich nicht zurückhaben - meine jetzigen reichen mir völlig.
Schließe mich dem an. Auf 19 oder 17 ließe ich mich vielleicht noch runterhandeln, aber speziell mit 15 hatte ich keine sonderlich schöne Zeit, da gibt es nichts zu idealisieren, erzwungener Schulwechsel, Ende der ersten großen Liebe und jede Menge Ärger zuhause. Klar, man reift an sowas, aber ich kann keinen Segen darin erkennen, das dazu nötige mindset länger als unbedingt nötig mit sich rumzuschleppen.

Dabei teile ich die Skepsis gegenüber allzu erwachsenen Verhltensweisen wie Whisky-Kennerschaft, Golfspielen oder an Oldtimern rumschrauben durchaus.
 
Geht ja gar nicht um "schöne Zeit" - sondern um Persönlichkeit. Aber vielleicht hat man die auch schon mit Null. Aber daran kann man sich nicht erinnern oder damit identifizieren, wie es war, als ein neuer Legokasten alles Glück der Welt bedeutete. Mit 15 werden dann Dinge wichtig, die auch jetzt wichtig sind. Und natürlich wird man immer weiser und ist dadurch rückblickend naiv. Wäre ja traurig, wenn nicht - dann würde man ja nicht dazulernen.
 
Wenn man so etwas wie einen Persönlichkeitskern annimmt, kann man in der der 15 Jahre alten Version davon natürlich etwas bewahrenswertes sehen. Nur würde ich es für mich nicht so sehr ausgerechnet an der 15 festmachen.

Ich hing mit 15 irgendwie ziemlich blöd zwischen Baum und Borke und habe mich daher ein wenig gestört an Ihrer Verallgemeinerung im Ausgangsbeitrag, als ob jeder wunder weiß wie davon profitieren würde, mit seinem inneren 15Jährigen ständig auf Tuchfühlung zu bleiben. Ich habe da halt etwas andere zeitliche Ankerpunkte gesetzt, pflichte Ihnen aber ansonsten durchaus bei, dass es würdig und recht ist, sich etwas von der Unfertigkeit und Offenheit der Jugend bewahren zu wollen.
 
15 ist natürlich Bullshit wie jede andere Zahl!
 
Ich denke in meiner Erinnerung,
dass ich mit 15 schon total differenziert gedacht habe, unheimlich politisch war und auch intellektuell und dass ich da schon total viel begriffen hatte. Wenn ich dann meine Tagebücher oder Briefe aus der Zeit lese, denke ich nur: Ohgottogottogott! Wie peinlich ist das denn? Ich stehe zwar zu meiner Teenie-Dämlichkeit und vielleicht war ich nur noch nicht fähig meinen meinen Genius glänzen zu lassen, aber vermutlich war ich einfach nur eine begrenzte, naive, versponnene 15-Jährige ;-)
 
Jaja, weiser werden wir. Aber der Charakter bleibt. Wer weiß für wie naiv ich dies hier in 20 Jahren finden werde!