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19
Mai
Lib.
Der Liberalismus setzt sich immer mehr durch und ist immer mehr unter Beschuss. Gerade wieder auf dem Titel der Zeit, den ich in einer Pizzeria las. Er trägt nicht als Philosophie der Gemeinschaft. Er befreit nicht, er vereinsamt. Er macht uns kaputt. Er ist seelenlos, zu den wirklich wichtigen Dingen kann er nichts sagen. Das kann alles stimmen, aber wollen die Liberalismusgegner wirklich eine Staatsphilosophie, die sagt wo's lang geht? Gerne in der Kunst, gerne als Religionsersatz, aber bitte so, dass es mit einem liberalen Staat kompatibel ist. Denn Staaten oder anderen aufgezwungene Gemeinschaften (man komme nicht mit dem Auswanderungsargument, was nur im Extremfall eines ist) sollen bitte möglichst inhaltsleer in dem Sinne sein, dass sie anderen Menschen und auch Gruppen die Inhalte ermöglichen. Wer dagegen argumentieren will, müsste vielleicht empirisch zeigen, dass diese Vision in der Praxis nicht funktioniert. Und da die Empirie in solchen Fällen immer extrem unsauber ist, kann man mich nicht überzeugen.
Lib.Lamento
Ich war im ersten Moment erschreckt und dachte: Oh, Gott, wenn nicht mal mehr die ZEIT an den Liberalismus glaubt! Fand ihn dann beim Nachlesen aber gar nicht so schlecht.
Die auch von Ihnen genannten Nachteile stimmen natürlich (natürlich hätte jede andere denkbare Staatsideologie vergleichbar viele Nachteile und der Vorteil des Liberalismus ist, dass er den Ausgleich seiner Nachteile durch andere Ideologien ausdrücklich zulässt). Dass die FDP jedoch seit mindestens 10 Jahren kaum noch liberal agiert, und die anderen Pateien auch nicht, inzwischen nicht mal mehr die andere liberale Partei, die Grünen - dieses Lamaento ist allerdings nachvollziehbar. (Denn egoistisches Durchsetzen der eigenen Interessen ist noch kein liberales Handeln.) Also, ich sehe nicht, dass der Liebralismus sich durchsetzt, nicht in der Politik, nicht im Wirtschaftsleben, nicht im alltäglichen Miteinenander. Leider. Weltweit in den letzten 100 Jahren aber schon.
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