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10
Februar
Richterin in Berlin
Die professionellen Richterinnen, mit denen ich an Fällen arbeite, wissen selbst nicht, warum sie Richterinnen in Berlin sind. Es sei hier mehr zu tun, die Ausstattung schlechter, die Bezahlung geringer. Die Stadt mit ihren Möglichkeiten wird in diesem Alter kaum genutzt. Nichts spricht dafür, außer der menschlichen Trägheit.

 
Naja, es ist schon ein sehr privilegierter Beruf, auch in Berlin und erst recht jetzt in diesen Zeiten, in denen es viel weniger Arbeit gibt als früher.
Weniger, wieso das? Und warum bleiben die Richterinnen in Berlin?
 
Die vereinigungsbedingten Verfahren sind inzwischen erledigt, Hartz IV ist auch durch, die Demographie mit der Überalterung führt zu weniger Straftaten. Insgesamt wird es weniger, das ist jedenfalls mein Eindruck.

Richter/innen sind Landesbeamte und fest an ein Gericht berufen, da ist es gar nicht so einfach, in ein anderes Bundesland zu wechseln, zumal dann auch noch geklärt werden muss, wie die beiden Länder die Pensionskosten aufteilen.

Sicher, es gibt Leute in der Justiz, die wirklich viel arbeiten müssen, aber ich bin immer skeptisch, wenn in der Branche gejammert wird. Das gehört irgendwie zur beruflichen Folklore, fürchte ich fast.
 
 
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Last update: 21. Nov, 09:27
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