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22
Mai
Zweiter Abend
Gestern Volksbühne, heute Konzert. Metall. Hier weiß wenigstens jede/r, wie man sich zur gegenseitigen Mehrung der Freude verhält. Und wenn gelacht wird, dann in dröhnend dunklem "Mwahaha!" des Sängers Nachdem Konzert gehen wir mit dem Sänger in einen Dönergrill, quatschen, trinken ein Bier und gehen früh ins Bett. Eintritt war frei. Idealer Abend, klarer Gewinner gegen die Volksbühne.
[Gegen das öffentliche Lachen]
24
Februar
Das gute und das schlechte Hä
Ich verehre die "neue Seltsamkeit" von Tocotronic als einen der genialsten Rocksongs, der je gemacht wurde. Er knallt und er deutet auf seltsame Weise eine Veränderung an - inklusive der Unfähigkeit der bürgerlichen Kreise, diese zu verstehen. Unklar, wie nur Kunst es ist, aber ein gutes "Hä?".
Die späteren Songs, eigentlich alles ab den Nullerjahren transportieren idealerweise gerade noch ein melancholisches Gefühl, aber inhaltlich sind sie mir so unklar, dass mich beständig ein schlechtes "Hä?" aus dem Song wirft. Beispiel Sirius. Die inhaltlich angesprochene Person stimmt nicht mit der grammatikalische angesprochenen überein. Gut, der Autor wird verrückt, aber das macht den Text ja nicht besser. Vermutlich bin ich ein schlechter Rezipient von Poesie. https://www.youtube.com/watch?v=F6maV68iFTo
12
Januar
Wärme
Ich habe es schon oft versucht, aber das aktuelle Album von Lana Del Rey klingt bei mir zu Hause einfach nicht so schön wie in diesem magischen warmen Steinhaus, in dem ich es zuerst hörte. Und ich habe gute Lautsprecher, daran liegt es nicht. Bei Eis glaube ich nicht an veränderten Geschmack durch Urlaubsstimmung, die guten Eisdielen in Berlin wiederlegen das. Musik klingt anders, wirklich anders an anderen Orten.
28
Oktober
James
Der nicht mehr ganz neue James Bond wird von vielen als "so mittel" beschrieben. Nichts ist falscher als das. Man kann ihn nur hassen oder lieben, aber eben genau nicht mittelmäßig finden. Wer Freund der bisherigen Filme ist, dem könnte einiges sauer aufstoßen. Alle anderen sehen einen Film, der zumindest etwas schafft, was nicht leicht ist: Über knapp 3 Stunden eine extrem beklemmende Stimmung zu erzeugen. Ja, Spaß macht das nicht unbedingt, aber intensiv ist es in jedem Fall.
21
Oktober
Kunst durch AI
Gemeinsam mit einer AI wurden die Skizzen zur 10. Symphonie von good old Ludwig Van ausgearbeitet und aufgeführt. Das klingt bestenfalls "nicht schlecht". Es klingt sehr nach Beethoven, da kann man niemandem etwas vorwerfen. Der Orgeleinsatz ist auch originell, es werden also nicht nur alte Ideen neu vermischt. Es liegt wohl eher an der Rezeption, dass sich kein Genuss einstellen kann. Bei jedem Beethoven Motiv denkt man unwillkürlich, wie sehr es abgekupfert sei. Bei den echten Beethoven Motiven freut man sich über ihren Witz und ihre Schönheit und ahnt Genialität, die man einer Software nicht zusprechen möchte.
19
September
Galleria
Schön mal wieder einen Sonntag mit Gallerie, Kaffee und Kuchen verbringen zu können. Kunst war vor 100 Jahren echt groß und relevant. Wir leben nur noch im Nachhall dieser Epoche und fördern staatlich und durch den überdrehten Kunstmarkt zwar weiterhin die Produktion, aber niemanden haut mehr um, was die Kunst macht. Das heißt nicht, dass nicht viele Leute kommen und schauen. Sie schauen sich sogar so alberne Installationskunst an, mit Herzschlagsounds und ausgedruckten Zetteln mit DNA. Vermutlich gibt es einen Zusammenhang mit dem Rückgang an Kirchenbesuchen. Irgendwas muss man am Sonntag ja machen, was sich nicht wie Arbeit anfühlt. Und die große Kunst von damals ist nicht die schlechteste Wahl.
13
September
Sturm und Drang
Ja, der Sturm und Drang der Jugend lässt bei vernünftigen Erwachsenen irgendwann nach. Aber empfindsame Erwachsene behalten eine Sympathie für die Stürme und Dränge der Jugend und empfinden sie als anrührender verglichen mit den Nöten und Lasten des mittleren Alters. Gut, man möchte nicht immer angerührt werden, es sei denn man ist ein Puddingpulver. Aber bei Themen der Liebe ist deren erste vermutlich intensiver nachzuempfinden als als die lauen Varianten danach. Also wenn romantische Komödien, dann lieber mit jungen Leuten! Ach was! Um die Umsetzung geht es, um die Dialoge, um den Geschmack! Nicht um das Alter der Protagonisten. Oder, um es mit Sandra Cisek zu sagen: Alles hat Vor- und Nachteile, sowohl als, auch. Oder um es mit den Nazis zu sagen: Jedem das Seine!
[Das schönste Mädchen der Welt]
03
Juni
Feelgood Movie
Linklaters Film Everybody Wants Some!! ist das perfekte Feeldgood Movie. Für mich bisher der einzige Film, der diesen Namen wirklich verdient. Laue Geschichte ohne Dramen, der Regisseur schwelgt in schönen Szenen, nicht mal eine sanfte Melancholie gibt es am Ende, es ist einfach alles schön und gut. Vorallem sind auch die Charaktere und Dialoge so gut, dass man davon keine Schmerzen bekommt. Nette Musik und hübsche Menschen noch dazu - was will man mehr? Natürlich will man nicht immer Feelgood, aber z.B. am Tag nach der Impfung passt das perfekt.
14
Mai
Wichsen mit Kondom
Ich rege mich ja selten auf. Über Provokationen nicht und bei gesellschaftlichen Entwicklungen suche ich eher Erklärungen und Lösungen als zu schimpfen. Was mich ärgert, sind "freche" Texte die sich nichts trauen. Am schlimmsten sind die ärgerlich erfolgreichen Sachen von Marc-Uwe Kling. Unterstes Originalitätsniveau, es gibt so viel Besseres - selbst Kinderbücher trauen sich mehr.
Noch schlimmer: "Danger Dan - Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt" Wie kann man derart lame und im Konjunktiv provozieren wollen? Und dann provoziert man auch noch gegen die AfD? Wie viel sicherer geht es noch? Dass man hier mit der Absicherung ironisch gespielt wird, nützt gar nix. Alles so lame, dass ich mich auch Wochen zu spät noch aufregen kann, dass sowas Leute begeistert oder irgendwie berührt.
26
April
Kunst nach Corona
Auf Amazon Prime gibt aktuell eine Schlingesief Retrospektive. Was man schon im Trailer sieht: Das WAR vor einem knappen Vierteljahrhundert Avantgarde, aber es ist auch schlecht gealtert. Nicht, dass es schlecht wäre, es ist nur nicht mehr zeitgemäß.
Bei solchen Sachen jetzt immer die Frage: Was kommt da, nach Corona? "Die Wirtschaft" kann man vielleicht wieder hochfahren, aber die Kunst? Die muss sehr anders aus dieser Zwangspause rauskommen. Die zeitgenössische Kunst natürlich, Beethoven Symphonien wird man hören können wie vorher.
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