| letzte Kommentare: / ... was ja dafür... damals / Schule wirkt nach pelicola delle rane / glaube nicht, dass... c17h19no3 | |
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... neuere Stories
14
Februar
Stimmen an der Garderobe
Wir sahen das Steuerstück von der Jelinek. Es mag kunstvoll gezwirbelt sein und die Schauspielerinnen von höchstem Range, dennoch konnten mich 3x40 min. Monolog nicht mitreißen.
Das Publikum sah es ähnlich. Hier die Stimmen in der Garderobenschlange: "Dit war mal wieder viel Lärm um nüscht, wa?" "Dit is ne verbitterte alte Frau!" "Nicht viele Worte sagt se, na wenn‘s ma so jewesen wäre!"
23
Dezember
Feliz Navidad
Seit wir einen Alleinunterhalter zur dreifachen Wiederholung des an sich schon sehr repititiven Songs motivieren konnten, liebe ich diesen Song in all seiner herrlichen Schlichtheit.
07
Dezember
Nobel
Jetzt weiß ich endlich wofür Bob Dylan den Literatur Nobelpreis bekommen hat, neben dem Anfang von "the man in me":
https://www.youtube.com/watch?v=k8t8-EytTy8
03
Dezember
Schlechte Jugend
Warum war früher alles so schlecht? Jugendbücher zum Beispiel. Pumuckl (die Bücher!), aber auch TKKG, Bibi und Tina, Enid Blyton. Alles Schrott und trotzdem Klassiker. Case in point: Der kleine Vampir: Riesenhype damals, aber völlig belanglos. Harry Potter ist dagegen Hochkultur und das sehen aus Anglisten so. Neben Shakespear rangiert das Werk über den jungen Zauberer in den Studiengängen.
01
Dezember
Genies stehlen
Zum ersten Mal war ich in der ersten und einzigen Oper Beethovens. Sie zündete bei mir nicht. Die Ouvertüre ist natürlich klassischer good old Ludwig Van, danach ringt aber das Orchester mit den den Sängern und diese mit der holzpuppenhaften Handlung und dem verstolperten Libretto. Alles ist da: Liebe, Verwechslung, Drama, Arien, Quartette. Aber wo ist der Schwung, der Witz, das Genie? Mozarts Symphonien gefallen mir nicht, zu gefällig scheinen sie. Doch in den Opern, selbst in seiner dunkelsten, blitzt bestädnig der Schalk im Nacken des Erschaffers durch. Beethoven leider: Stets bemüht, auch im behaupteten Freiheitsfinale des Gefangenenchors.
01
Dezember
Regelbruch
Die einzige Kunstgattung, welche die eiserne Regel "Show, don't tell!" brechen, ja sogar umgekehren darf, ist die Oper. Daher funktioniert sie auch am besten, wenn man die Augen schließt.
23
Oktober
Mittel
Immer wieder ärgert mich milde der Erfolg der Mittelmäßigkeit. Warum sind so eindeutig belanglose Werke oft so dermaßen erfolgreich? Schreckt Qualität ab, will die Masse nur seichte Kost? Das scheint ja nicht zu stimmen. Große Meisterwerke sind ja, sofern sie ansatzweise massenkompatibel sind, auch oft sehr erfolgreich. Vielleicht gibt es einfach zu wenig zugängliche Meisterwerke und dann weicht das Volk auf Seichtheit aus, was dieser Seichtheit Millionen zuspült? Aber die Leute sind ja tatsächlich Fans von diesem Känguru.
21
Oktober
Bescheidenheit ist eine Zier, doch schöner lebt's sich's ohne ihr
Ich lese und höre zur Zeit gerne von Erik Hoel, Neurowissenschaftler und Autor. Hier über Kunst, Träume und Bewusstsein:
https://erikhoel.substack.com/p/exit-the-supersensorium Spannendes Zeug, sprachlich gekonnt, anspruchsvoll aber gut lesbar. Top Content! Will ich dem Mann etwas ankreiden? Ja, seinen Schwulst. Bescheidenheit zu spielen lernt er noch. Vielleicht will er es aber auch gar nicht. Bescheidenheit ist ja auch eine Bremse, ein Versteck. Und er mag die große Geste, den Pomp. Es darf knallen, es dürfen die großen Namen sein.
07
September
Fadeout
Max Goldt hat sehr oft recht und sehr oft gute Ideen. Sein Feiern der pointenlosen Pointe bei sich und anderen gibt mir immer wieder zu Denken. Ja, es gibt faule, doofe und gezwungene Pointen. Da ist es besser, keine zu haben. Aber sind nicht gute Pointen besser als keine? So ein sanften Ausplätschern des Textes oder Comics, das ist doch unbefriedigend. Immer besser, wenn es knallt. Aber richtig!
11
August
Replayzwänge
Ohne Hardcorefan zu sein, schaue ich bestimmte Filmklassiker öfter an. Die absolut offensichtlichen Klassiker wie Zurück in die Zukunft, Star Wars, Indiana Jones. Interessanter und aufregender sind natürlich neue Sachen, die auf irgendeine Art verstören. Fabian von 2021 war eingutes Beispiel, angenehm edgy und mit Sinn via Hochkultur dahinter. Die Klassiker sind eine reine, dumme Freude, besonders wenn die Kinder sie zum ersten Mal sehen. Denn beim ersten Mal ist alles geiler, zumindest die guten Dinge.
Auch Spieleklassiker spiele ich wiederholt, insbesondere die LucasArts Adventures. Die Kinder haben große Freude, doch ich bin heute wie damals eher genervt, wenn ich ganz ehrlich bin. Ja, manches ist wirklich nett gemacht und die Zitate aus den Spielen prägen mein Leben. Aber sind die Cutszenen und Dialoge wirklich cool? Verglichen mit Filmen zündet das alles nicht recht. Dennoch, ich kann es nicht lassen. Sorgen um meine geistige Gesundheit mache ich mir in dieser Beziehung noch nicht. Das stünde wohl eher bei den Menschen an, die ihr Leben lang nichts anders als "Day of the Tentacle" spielen, immer am Handy, immer wieder, dabei aber keinen Speedrun anstreben.
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