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09
Februar
Kunst
Das einzige, was Kunst von irgendetwas unterscheidet, ist Leidenschaft. Es scheint mir schlichtweg unmöglich, so etwas wie eine rein pragmatische Kunst zu machen. Natürlich muss Kunst keine Leidenschaft transportieren, natürlich kann sie auch langweilen wollen. Aber dem Künstler kann sie nie, nie, nie völlig egal sein, so wie mir mein Besteck.
14
Januar
Kunst vermitteln
Anish Kapoor macht Kunst, die einen in sich aufsaugt. Kunst, bei der sich ein Museumsbesuch wirklich richtig lohnt. Bei bildender Kunst bin ich ja sonst sosehr Banause, dass mir die Bilder, wenn sie in einem spannenden artsy-fartsy Weblog-Kontext, zu dem ich einen persönlichen Bezug habe, wesentlich mehr geben, als wenn sie, kommentiert oder unkommentiert, in einem Museum hängen und, gewissermaßen, echt sind.
13
Januar
Nette Freaks, jung und alt
Elvis war toll und gestern waren wir auf einer Elvisgala. Lady Ray und Aggro Berlin sind ein Scheiß gegen die Provokation, die der Rock 'n Roll damals gewesen sein muss. Und die Fans rocken noch heute, was ihre Wildheit und teilweise auch ihre Eleganz angeht, wesentlich härter die Bude, als das sonst auf Tanzveranstaltungen so üblich ist. Ansonsten sind sie nette Freaks , fachsimpeln ernsthaft über ihr Idol und haben sich gern. Und sie sind mal wirklich jung und alt.
12
Dezember
Filmtipp
Ich gebe ja selten Empfehlungen, aber jeder, der etwas für Stop-Motion Legofilme übrig hat, muss die hier kennen.
30
November
Stilfragen II
Manchmal ist ja kein Stil auch besser als zu viel. Wie bei À la gente, damals. Du bist auch ohne à la gente cool. Aber zu cool ist gar nicht cool. Aber das wissen die, die wirklich Geschmack haben ja auch. Insofern ist kein Stil bestenfalls sympathisch. Was ja auch nicht das schlechteste ist. Aber auch nicht das beste. Wie auch immer. Keine Lust zum Thesenspucken heute. Nur zum Revidieren.
29
November
Stilfragen
Ganz so nerdig und geschmacklos, wie ich mich gerne augenzwinkernd beschreibe, bin ich doch nicht. Ich würde aber gerne in einer Welt leben und Dinge tun, die Spalanzanis Zustimmung fänden. Wegfallen würde dann in jedem Fall das nicht tot zu kriegende Interesse an Technikkram, hinzukommen würden überraschende Blogeinträge mit kleinen Pferdchen, über die man schmunzelnd grübeln kann. Doch wie ich eingangs bemerkte (nicht erwähnte, denn es war mehr als eine Erwähnung!) könnte ich vielleicht doch ganz zufrieden mit mir und meinem Geschmack sein. Denn Geschmack muss man sich auch leisten können (solche Phrase allerdings auch!) und lieber lebe ich noch eine ganze Weile in einem Dauerprovisorium von Ikearesten, als dass ich blaue(!) Sofas vor den Fernseherthron stelle. Antike Möbel und gemischt mit verstörendem Geschmack können aufgeschoben werden.
16
November
Aktualität von Musik
Irgendwie habe ich das irrige Gefühl, Musik müsste aktuell sein. Das Lebensgefühl von heute transportieren, wie man so phrast. Ich frage mich immer, ob man Alben anhört, dass sie von 2002 sind. Wo noch alles anders war. Eigentlich ist es genau umgekehrt: Ich glaube gar nicht an das Generationen-Gerede. Das meiste war eh immer gleich.
13
November
Ich ertrage ja sogar den Karneval
Am Wochenende wollten viele Gutscheine eingelöst werden. Jens Friebe und das dunkle Essen waren zwei und gut. Doch Nummer drei war grausam, so grausam wie ich seit dem Auftakt zum Jahr der Geisteswissenschaften in Bremen nichts erlebt habe. Ich zucke ja gewöhnlich kaum noch mit der Schulter, wenn ich sehe womit das Volk sich vergnügt. Einen Fernseher habe ich zwar, weiß aber mangels Benutzung nicht mehr, ob er noch funktioniert. Wohl auch deshalb war ich gestern im Hamburger Schmidt-Theater, um es milde zu formulieren, erstaunt. Erstaunt und ernsthaft betrübt über die Witze, mit denen man Leute zum Lachen bringt. Es steht ein für alle mal fest: Lachen ist kein Kriterium. Man braucht bloß "kleiner Penis" zu sagen und das Publikum kreischt (die Damen) und johlt (die Herren). In der One-Man-Show "Anleitung zur sexuellen Unzufriedenheit" befand sich kein einziger Witz, der seinen Namen verdient hätte, wenn man von der hochoriginellen Doppeldeutigkeit des Wortes "kommen" einmal absieht.
Doch ich will nicht ungerecht sein, der Abend hat sich gelohnt. Ich genieße es inzwischen, wenn mich etwas so in Rage bringt, dass ich es schimpfend verlassen kann, um mich dann mit den wenigen Gleichgesinnten über seine Bodenlosigkeit auszulassen. Die gemeinsame Freude über Peinlichkeit und unglaubliche Dummheit durch stumme Blicke und Gesten wird einem bei der gestern besuchten Veranstaltung jedoch konsequent genommen, da Männlein und Weiblein getrennt sitzen müssen, sodass man wirklich in der Pause gehen muss, um sich die Meinung zu sagen. Während der Vorstellung hatte ich einen meckernd-johlenden Fleischklops neben mir, der vor Freude über jede pointlose Zote fast platzte. Man sage mir jetzt nicht, in Schmidt's Tivoli auf der Reeperbahn hätte ich das erwarten sollen. Nein! Ich war eingestellt auf die üblichen Klischees und Scherzchen über Frauen und Männer und von welch verschiedenen Planeten sie kommen. Ich war allerdings nicht darauf eingestellt, dass man es fertigbekommt eine derart unlustige Show daraus zu machen, die weder Ernst noch Parodie ist und die noch nicht einmal derben Schenkelklopfgenuss verschafft. Keine Zeile mehr ist dieser Vollmist wert!
12
November
Autor und Werk
Ich will nie wieder hören, was ein Autor zu seinem Werk sagt. Auch kein Regisseur zu seinem Film. Da kommt nichts bei raus und die Leute fragen auch nur Mist. Am meisten Mist fragen Sie traurigerweise, wenn in ihren Fragen das Wort "Philosophie" vorkommt.
10
November
Friebe-Mädels
Jens Friebe macht schöne Musik die aber live anfangs dröhnt, was mir wegen der sehr klar gemischten Studioaufnahmen nicht gefällt. Dann kriegt der Mischer noch die Kurve und Jens rockt. Außerdem hat er die hübschesten Indie-Mädelfans, die ich je gesehen habe. Eine solche Menge gut und interessant aussehender Frauen tanzt genüsslich in dem alten Bunker, dass mich die einzelnen Individuen gar nicht beeindrucken oder von der ebenfalls sehr süßen Coccinella ablenken könnten. Nur eine schöne, sympathische Masse. Beginne ich gerade erst die Hamburger Indies kennenzulernen? Ja.
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