letzte Kommentare: / Schule wirkt nach pelicola delle rane / glaube nicht, dass... c17h19no3 / Volle Zustimmung!... damals


22
Mai
Barre
Ich bin der einzige Mann im Barre Kurs, eine Art Hipster Ballett Fitness Ding, wegen der Nähe zum Ballett offensichtlich eher für Frauen interessant. Extrem schweißtreibend allerdings und erfreulich unaufgeregt und ernsthaft inklusiv. Ja, ich gehöre hier nicht hin, aber ich werde weder beäugt noch besonders herzlich aufgenommen. Gut, vielleicht werde ich wohlwollend ignoriert. Diese sozialen Feinheiten, Frauen sind doch besser darin. Zumindest diese in meinem Barre Kurs, den ich nie wieder besuchen werde.

 
 
16
Mai
Die Dramaturgie von Höhlen
Höhlen für die man Eintritt zahlt, sind Höhlen mit Drama. Enge Gänge, Tropfsteine und immer ein Versprechen. Man geht auf die große Halle zu, die ist am Ende des verwinkelten Ganges.
Echte Höhlen, also solche, für die man nichts zahlt, sind ganz anders. Sie werden einfach immer flacher und sind dann zu Ende, wenn die Decke auf den Boden trifft. Viele Enttäuschungen werden geboren durch die falsche Erwartung, die durch die trügerische Hollywood Dramaturgie käuflicher Höhlen geweckt wird.

 
 
15
Mai
Nightfever
Immer noch und wohl für immer: Das Beste an fast allen Abendveranstaltungen im Sommer sind die Radfahrten durch die Stadt. Man kann die Stimmung nicht besser als "heiteres Gebrumm" beschreiben: Es geht untentweg vorbei an Cafés, Kneipen, Restaurants in denen glückliche Menschen sitzen, sich zuprosten und sich plappernd unterhalten. Im Rausch der Fahrt wirkt das Gebrumm noch viel glücksspendender, als es in Wahrheit ist. Keine Gesprächspausen, keine unangenehmen Themen, nur das Geräusch und der Eindruck von Geselligkeit, Frühling, Freude. Besser natürlich im Frühling, wenn das alles immer wieder neu ist, oder im Herbst, wenn der Hauch des Abschieds schon weht als im Hochsommer, wenn die Außengastronomie zur Routine wird und alle unter der Hitze ächzen.

 
 
04
Mai
Waahr
Ich sah "Die Katze auf dem heißen Blechdach" im deutschen Theater. Es gefiel mir. Sachen, bei denen ich mich ertappt fühle, gefallen mir. Es fällt irgendwann der Satz "Männer machen ab einem gewissen Alter immer das, was sie früher gerne gemacht haben". So ist das wohl. Ausschließlich deshalb verspüre ich den Zwang, meine alten Autos zu reparieren.

 
 
29
April
Wort zum Montag
In den Neunziger Jahren gewann Gehard Schröder mit seinem Pragmatismus Wahlen. Er hat viel bewegt, doch jetzt ist klar, dass sein Pragmatismus ein Fehler war. Ich habe über Pragmatismus promoviert und ein Teil der Verteidigung war es, dass der Pragmatismus die Wahl der Ziele offen lässt, die Vorwürfe der Unmoral also ins Leere gehen. Immer klarer wird jedoch, dass die Amoral tatsächlich ein Problem ist. Wer nur in Mitteln für Ziele denkt und wenig über Ziele, der festigt seine Prinzipien nicht. Und er wird ziellos. Das mag hochrational sein, es ist aber auch seelenlos und gefährlich. Die Diskussion über "unsere Werte" beginnt wieder, Macron formuliert sie schöner als die meisten und bringt den bösen alten Humanismus ins Spiel. Zeit für mehr Werte in der Politik, nur so können die Guten gewinnen, nur so kann es "gut" überhaupt geben. In Leben, Politik und ja, auch in der Produktentwicklung.

 
 
28
April
3
Wie unwahrscheinlich kann das Leben sein? Ich schreibe einem entfernt bekannten Philosophen, dass ich an ihn denke und was er so mache. Er schreibt, er sei auf dem Weg nach Berlin. Wir treffen uns zum Frühstück und in der Sekunde, als wir über einen dritten uns bekannten Philosophen sprechen, biegt dieser um die Ecke.

 
 
27
April
Prod
Überall Tipps, wie man leichter, effizienter durchs Leben kommt, produktiver ist. Produktivität ist wirklich nicht mein Problem. Ich habe angeblich eher zu viel davon. Ich habe eher zu viel Zeit und suche nach interessanten Dingen, kann mich aber selten so langfristig für die Dinge. "Everybody's sick for something that I can't find fascinating" stimmt für mich traurigerweise und da stört mehr Effizienz nur.

 
 
21
April
Immersion durch Aktion
Vielleicht bin ich auch zu stumpf geworden für Konzerte. Sie dringen nicht mehr zu mir durch. Selbst das Gruseln fällt mir schwer, die nächtliche Radfahrt durch den Humboldthain verliert bei der x-ten (x.ten?) Wiederholung an Intensität. Ich empfinde eher bei Aktivität. Der Karaokeabend gewinnt gegen das Konzert. Egomane bin ich, der sich selbst auf einer Bühne fühlen will, nicht der empfindsame Conaisseur der Künste anderer Menschen.

 
 
16
April
Buddhismus
Neid, Ehrgeiz, Konkurrenzkampf - alles doof? Lieber als freundlich willenlose Amöbe sterben? Das sind die Alternativen.

 
 
12
April
Guillotinen im Straßenverkehr
Ich fahre Rad und jedes Mal, wenn ich diese auf 90 Grad heruntergeklappten Lastwagenladeflächenöffnungen sehe, fühle, denke, sehe ich, dass sie die perfekten Guillotinen für mich wären. Eine scharfe, ja extra angeschärfte Kante genau auf der Höhe meines Halses. Wie oft werden Menschen dadurch geköpft? Vermutlich nie.

 
 
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