letzte Kommentare: / "weil Design keinen... damals / Da sind wir uns... froschfilm / Ich dagegen glaube,... c. fabry | |
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20
August
Nachtzugträume
Man schläft nicht gut im Nachtzug aber ich mag diese Art des Reisens aus romantischen Gründen. Ich will die Alpen durchreisen und nicht einfach drüberfliegen. Wichtiger noch: Die Züge sind als Reisemittel zumindest halbwegs ernst gemeint, aber haben nostalgischen Charme aus zwei Gründen: Die alten Wagen tragen dazu bei, aber eigentlich geht es um das Klassenfahrtsgefühl, die Gespräche auf dem Gang, das Schlafen in Stockbetten ohne dass man dazu Dinge tun müsste, die wohlhabenden über Vierzigjährigen nicht gut zu Gesicht stehen, weil sie den Verdacht der Jugendsimulation erwecken.
Das ist auch ein Grund fürs Zillenpaddeln.
16
August
Gans
Arrogant zu wirken ist fast immer in Schüchternheit begründet, fast nie in einem Überlegenheitsgefühl.
15
August
Beste Freizeit
Zillenpaddeln ist das beste. Ich wusste es schon seit 1996, doch mit der beständigen Wiederholung weiß ich immer besser warum. Zunächst ist Paddeln besser als Wandern, weil man jeden Tag ein echtes Ziel hat und nicht im Kreis läuft. Das fühlt sich weniger sinnlos an. Ein Ziel zu haben ist gut für Menschen wie mich, die schwer im Hier und Jetzt leben können. Paradoxerweise hilft das Ziel dabei. Ich weiß, was ich erreichen muss und dafür tun muss. Paddelschlag um Paddelschlag.
Bonuspunkt für die Langbootform Typ Zille: Man sitzt nicht nur sprichwörtlich gemeinsam in einem Boot und läuft sich daher nicht davon.
03
August
Urlaubsparadoxon
Urlaubsreif ist man eigentlich nur, wenn man schon sehr entspannt ist. Nur dann kann man den Urlaub genießen. Geht man gestresst in den Urlaub, funktoniert der Urlaub schlecht: Ein aktiver Urlaub stresst einen noch mehr, wenn man vorher nicht entspannt war und der entspannte Urlaub lässt sich nicht genießen, weil man dauernd daran denkt, dass man eigentlich arbeiten sollte. Der einzige Ausweg ist nach alter Großväter Sitte drei Wochen rumzuliegen. Dann kommt die Entspannung in der dritten Woche. Angeblich. Hab ich noch nie versucht, könnte aber des Paradoxons Lösung sein. Allerdings hat man dann auch wirklich drei Wochen mit rumliegen verbracht, das will heute fast niemand mehr. Nur in Filmen schaut man sich diese Art der Langeweile gerne an.
02
August
Maschinenseelen
Die seelenlose Schaltung neuer Fahrräder. Klick und sofort springt die Kette um. Beim Rad meiner Treue kenne und fühle ich jede Schwergängigkeit, jede Verzögerung. Ich weiß, wo ich der Kette ein wenig nachhelfen muss. Ich fühle mein Rad, es gehorcht mir nicht wie eine Maschine.
18
Juli
Lahme Freundlichkeit
Die Grundeinstellung der meisten Chatbots zeigt mir mal wieder, wie mich Freundlichkeit langweilt. Diese AIs sind alle so superfreundlich und hilfsbereit, das müssen sie wohl auch sein, aber schon deshalb habe ich keine Lust, mich mit ihnen zu unterhalten. Für Faktenfragen sind meist Google und Wikipedia besser. Zum Coden taugen diese Wesen besser als ich, das ist wahr.
12
Juli
Sportsgeist
Ich beginne mich für Sport zu interessieren, aber eher aus Langeweile. An den intellektuellen Diskussionen nehme ich nurmehr passiv teil, damit verlieren sie auch ihren Thrill. Sie sind ganz nett, kitzeln ein wenig den Geist, dringen aber nicht mehr ein ins Mark. Sport dagegen tut es. Ich fühle ihn und ich will mehr. Nur ist er so entsetzlich langweilig.
04
Juli
Mein nicht urlaubsreifer Sommer
So könnte es ewig weitergehen: Morgens ins Büro radeln, nachmittags im Homeoffice, die Kinder trudeln ein, abends trifft man Freunde, geht spazieren, trinken, essen. Die Wochenenden sind mal entspannt mal mit Besuchen gespickt, Grillen, Theater, Konzerte, Kino. Wozu Urlaub? Um dem angenehmen Fluff zu entkommen.
24
Juni
Ego
Wer viele Selfies macht, gilt als selbstverliebt. Ich mache wenige Selfies, allerdings aus Egoismus. Ich will die Welt so festhalten, wie ich ich ich sieh sehe - wie die Welt mich dabei sieht ist mir egal.
20
Juni
Crêperie, Creeperei
Ich las dies:
"I love how women's magazines always teach women to seduce men using all these silly strategies and cryptic nonsense to get men they like to approach them rather than breaking out their patriarchal indoctrination and just ask a man out." @Evie_Magazine Did you know that 53% of single men don't approach women because they're scared of coming off as "creepy"? This means that single women are going to have to step up their game and make the first move... ____________________ Und da ich ein alter Creep bin, stimmte ich prima facie zu. Seconda facie ist die Lösung allerdings klar: Consent. Das läuft über Tinder oder ähnliche Tools. Direkte Ansprache oder Flirts ohne vorher die formelle Zustimmung eingeholt zu haben sind jetzt creepy. Das geht auch nicht mehr weg und zwar unromantischer, dafür aber sicherer und passt somit zum langfristigen Trend in Sachen Zivilisiertheit. Edit: Heute noch Brian Kaplan zum Thema "consent": https://betonit.substack.com/p/when-is-consent-not-consent-a-flow
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