letzte Kommentare: / "weil Design keinen... damals / Da sind wir uns... froschfilm / Ich dagegen glaube,... c. fabry


16
Juni
Creep-Detektoren
Frauen haben Angst vor Creeps. Echte Creeps wissen das, daher haben sie massiv trainiert, nicht creepy zu wirken. Und haben damit erfolg. Der Chefredakteur in "Noch wach?" ist genau so ein Typ. Die Frau empfindet ihn als "Sowas von NICHT creepy." Die jenigen, die nicht creepy sind und sich daher kein uncreepy Verhalten antrainiert haben wirken paradoxerweise creepy. Die Frauen müssen lernen die Seele zu sehen.

 
 
09
Juni
Feelfulness
Gelegentlich lese ich diesen klug und genau geschriebenen Mindfulness substack:

https://mindmine.substack.com/p/to-be-human

Das scheint alles wohldurchdacht&formuliert und gründlich abgewogen. Nur resonniert es nicht recht bei mir. Ich habe eher das gegenteilige Problem: Ich will meistens mehr fühlen, als das mich meine Gefühle aus der Bahn werfen.

Ähnlich im Job: Es gibt Phasen, da sehne ich mich nach mehr Druck und nicht weniger, wie überall gepredigt wird.

Zu diesem Problem finde ich keine Blogs oder Autoritäten. Ich müsste wohl tiefer graben, aber dazu nehme ich das Problem nicht ernst genug. Lieber gelegentlich den Fluff von anderen genießen.

 
 
30
Mai
Teilzeitfalle
Meine Lebenserfahrung sagt mir, dass sich 80% Teilzeit nie lohnen. Bei stressigen Arbeitgebern lohnen sich 80% nicht, weil man sowieso mehr arbeitet. Bei entspannten Arbeitgebern kann man auch bei 100% die Arbeit ausreichend flexibel organisieren.
Ausnahmen: Will man einen zusätzlichen Tag pro Woche strikt frei haben, kann sich die Sache lohnen.

 
 
25
Mai
Macht
Alle beschreiben die zwanziger Jahre im Leben (eigentlich auch die nach dem ersten Weltkrieg) als Zeit der Allmachtsfantasien. Man fühle sich überlegen, man denke die Welt liege einem zu Füßen. Das wird nicht hinterfragt, das sei so. Geht es niemandem außer mir umgekehrt? Bei mir war das Gefühl eher Angriff als beste Verteidigung vor der Unsicherheit nichts zu können. Die Allmachtsfantasien hatte ich, wenn überhaupt, in milder Form kurz vor dem Ende der Schulzeit. Da war alles klar, alles konnte gemeistert werden - aber danach? Da musste man ja ernsthaft selber ran. Wer überschätzt sich denn in so einer Situation? Anscheinend alle.

 
 
24
Mai
Sales-Taktik Todesangst
Wie klug ist es, beim Produktverkauf mit dem Kunden zu erwähnen, dass die Firma weiterlaufen würde, wenn der Kunde/Entscheider vor den Bus fallen und sterben würde? Das Verkaufsargument wird erstaunlich häufig angebracht, vermutlich fühlen sich viele besser, wenn nach ihrem Tod alles in Ordnung wäre. Das sind auch die Personen, die ihre Koffer ordentlich packen - damit im Falle ihres Todes und dem Öffnen der Koffer kein Eindruck der Unordnung entsteht. Mein Ordnungssinn ist pragmatischer, oder von einer anderen Angst getrieben: Verlust. Das hat mit faltenfreien Kofferinnereien nichts zu tun.

 
 
23
Mai
Ästhetik
Rationaler Geschmack. Sehr kluge Leute haben oft einen durchdachten Stil. Stil korreliert aber nicht mit Intellekt. Ästhetisches Empfinden, die Konstruktion von Gemälden, Räumen, Mode, Musik - hochintellektuell, komplex und undurchschaubar. Lebensfreude oder Leid sind aber vermutlich Grundvoraussetzungen, Abwesenheit von Zufriedenheit - selbst als Ziel. Der größte Irrtum ist Kants Idee des "interesselosen Wohlgefallens", die rationalisierung der Ästhetik wie der Ethik - klingt brilliant, ist aber der Kategorienfehler schlechthin.

 
 
03
Mai
Aufgeräumte Aura
Sehr selten wirkt Berlin sauber, aber an einem klaren sonnigen Tag im Hochfrühling nach einem nassen April geht es doch. Nichts staubt, kein Blatt ist welk, kein Grashalm braun oder geknickt, der Himmel geputzt - diese aufgeräumte Aura strahlt auf die Shufflefunktion in meiner Playlist ab und sorgt für stimmige Musik aus Zufall.

 
 
02
Mai
Wollen, sollen
Meine Meinung: Bei Philosophie und Literatur sollte man lieber schweigen, wenn man nichts zu sagen hat. Bisschen Twitter und Weblogs von mir aus, aber mehr nicht. Musik dagegen geht immer. Es reicht aus, zu wollen. Dann soll man!
Inkonsistent, I know. Aber ist Musik konsistent?

 
 
24
April
Ichichich
Authentizität und Transparenz seien hohe Güter, dennoch bekomme ich gelegentlich nahegelegt, mir in verschiedenen Rollen verschiedene Personas zuzulegen. Dies bewusst zu tun kommt mir unehrlich vor, aber Unehrlichkeit ist wohl auch der Ursprung der Zivilisation.

 
 
13
April
Creep
Ich bin ein Creep, Weirdo, Misfit - zum Teil durch die Popkultur geschult. Natürlich trage ich die Zutaten dafür auch in mir. Aber worum geht es im West-Pop fast immer? Um die Misfits, die "anders als die anderen" sind. Um Individualität. In Songs, Filmen, sogar Computerspielen. Doch niemand außer mir zieht daraus den Schluss, dass weirdness die bessere Normalität sei. Jeder der bis zwei zählen kann, versteht hierbei den inneren Widerspruch. Ich nicht. Ich erhebe weirdness zum Ideal, oder zumindest die Abschaltung meiner Antennen für Weirdness. Die anderen nicht. Sie verstehen, dass der Unterschied zwischen Individuum und Gesellschaft nicht aufgehoben werden kann. Deshalb bin ich ein Creep und fälschlicherweise überzeugt davon.

 
 
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Last update: 30. Jan, 08:51
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