letzte Kommentare: / Ist bei mir umgekehrt.... damals / Außer Lesen... froschfilm / Jau! c. fabry | ![]() |
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02
Dezember
Rücken
Lieber bin ich der Verrückte unter den Normalen, da fühle ich mich wohlig fehl am Platz, bin der Narr. Unter den Verrückten gelte ich als gemäßigt, vernünftig, normal. Das missfällt mir. Ich bin verrückt.
28
November
Obessionen
Ich bin ein großer Freund weirder Hobbys. Hobbys, die wirklich nur der eigenen Freude dienen und am besten eine Freude, die nicht evolutionär erklärbar ist. Die Eisenbahnliebe meines besten Schulfreundes und meines Vaters ist ein gutes Beispiel. Der soziale Status von Eisenbanfans ist eher gering und Eisenbahnfahren befriedigt auch keine evolutionär erklärbaren Triebe.
Leider kann man sich seine Obsessionen nicht aussuchen. Versucht man weirde Dinge zu lieben wird es so weird, dass es nicht mehr gut ist. Man versucht sich eine sinnlose Liebe rational aufzuzwängen, weil man die Sinnlosigkeit liebt. Dieser Widerspruch ist aber weder rational noch emotional umsetzbar. Also muss man weiter auf der Suche bleiben oder sich mit dem zufrieden geben, was man hat. Normalo sein ist ja nicht falsch. Ein Mann, der einen sinnlosen Tunnel gräbt ist vielleicht sogar ein schlechteres Beispiel für sinnlose Obsessionen als die Ferroviamanie - er hat immerhin etwas Beeindruckendes geschafft. Hier wird er aber aus den richtigen Gründen - der Sinnlosigkeit seines Tuns - geliebt: https://dynomight.substack.com/p/tunnel-man
27
November
Geil falsch
Das geile Gefühl nach der Party die Reste vom Buffet in die einzige Plastiktüte zu schaufeln, die zur Hand war. Alles rein ohne Rücksicht übereinander. Gehört sich nicht, darf man so nicht machen, bä!
Die Alternative wäre direkt der Mülleimer gewesen, da wäre das (leckere) Zeug 10 min. später gelandet. Es gibt eben doch Richtiges im Falschen!
25
November
Herbste
Das beste am Herbst, der eben noch nicht Weihnachtszeit ist, auch wenn manche nicht mal bis zum ersten Advent warten können, ist die Herbstmusik, warme, gemütliche Indiesongs, sanft angejazzed, passend zu Tee, Regen und nassem Laub. Warme Musik gegen mieses Wetter.
23
November
Deep 2
Halbe Gegenposition zu gestern. Melancholie ist vermutlich doch ein Zeichen von Tiefe. Tiefe nicht im Sinne von besonders guten, wohlüberlegten Gedanken. Aber Tiefe im Sinne von etwas, das unter der Oberfläche liegt. Wer traurig ist, redet meistens weniger, gibt weniger preis, wirkt mysteriöser, hat also mehr Potenzial für Tiefe unter der Oberfläche. Kein Wunder, dass ich gegen diese Verfassung anrede. Mysterien liegen mir nicht, ja, ich lehne sie geradezu ab und bestreite einen Erkenntnisgewinn durch mysteriöses Verschwischen der Dinge. Mir ist die Klarheit der Wissenschaft lieber, als die Unklarheit der Kunst. Wenn Aussagen gemacht werden sollen, dann bitte klar. Gefühle gerne unklar, aber unmittelbar.
Dennoch: Tiefe kann per definitionem nur vorhanden sein, wenn nicht alles schon auf der Oberfläche präsentiert wird.
22
November
Melancholie und Gesellschaft
In meinem kulturellen Gefüge gilt nur Melancholie als richtig deep. Heiterkeit eher als oberflächlich, Witz zumindest verdächtig. Betrübtheit, auch Depression ermöglicht den Anschein von Tiefe, tiefer Verzweiflung, Leiden an der Welt.
Ich will dem Entgegenhalten. Es gibt nichts, was an Heiterkeit oder Witz leichter wäre, oder weniger einsichtsvoll. Ja, eine traurige Grundstimmung erhöht vermutlich die Genauigkeit der Wahrnehmung, die aber oft mit negativen Begleiterscheinungen wie Gedankenschleifen einhergeht und eben nicht zu höheren Erkenntnissen, sondern nur zu noch mehr Trübnis führen. Gute, hilfreiche, tiefe Gedanken benötigen vermutlich sogar stabile, zufriedene Persönlichkeiten als Grundlage. Warum also die Formel Leid ist gleich Tiefe? Eine Idee: Im Leid können sich die Unglücklichen leichter spiegeln und erkannt fühlen. Und vermutlich lesen und schreiben unglückliche Menschen lieber, als dass sie mit anderen Leuten scherzen. Daher zeigen Bücher gerne die Melancholie und weisen sie als Tiefsinn aus, ist Selbstschutz hier der Motor? Ich rede gegen mein eigenen Intuitionen an: Ernst ist wichtig und auch überzeugt mich der Satz seit früher Jugend: "Sempre ridere stultorum est." (Immer zu lachen ist der Dummen). Der melancholische Mensch wirkt nachdenklich. Von Dauerlachen und gegen den Ernst hat aber niemand geredet. Es geht hier um die Wahrscheinlichkeit von geistiger Tiefe und die hängt eben nicht mit Trübsal zusammen, hoffentlich korreliert sie nicht mal damit - ich kenne keine Studien, aber ich muss die Behauptung wagen, solange für das Gegenteil keine Beweise, sondern nur Gefühle vorliegen.
19
November
Primmi
Man kennt ja Weinsorten und lacht allgemein nicht mehr über Namen. "Martin Semmelrogge" findet man nicht mehr lustig, leider. Bei "Hawesko - Best of Primitivo" musste ich trotzdem lachen und freute mich darob. Mehr sillyness, bittschön!
10
November
Stille
Schweigen können. Ist schon unter Freunden schwer, aber die ganz harten Säue schweigen eiskalt bevor alle im Call sind. Ich halte das nicht aus und ich giere nach Smalltalk, Menschlichkeit, ein paar Scherze oder freundliche Fragen müssen doch sein bevor man loslegt, oder? Immerhin: Ich habe erfolgreich geübt nicht immer der erste sein zu müssen, der sich meldet. Über das Stadium der fünften Klasse bin ich also hinaus.
07
November
Schmerz komm raus!
Bei Krankheit oder Schmerzen weiß ich zwar rational, dass sie vergehen werden - das unangenehme Gefühl ist aber oft derart präsent und konstant, dass es unvorstellbar scheint, wie es jemals wieder enden soll. Es endet zum Glück meistens doch und verschwindet so unerklärlich, wie es gekommen ist.
04
November
Kult
Bücher, Möbel, Räume - keine Gadgets. Es zeigt sich Weisheit und Kultur in Kaufentscheidungen.
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