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19
Mai
Stoffel
Meine direktes Rausblöken im Leben und auf Social Media ist vielleicht etwas sehr deutsches. Die Komplexität der sozialen Codes, die insbesondere in den USA auf die Spitze getrieben wird, nervt mich. Warum nicht sagen was man denkt? Oder dichten, was man denkt? Unklarheit ist kein Gütekriterium. Das sieht man in anderen Kulturen wohl anders, da gibt es mehr Nuancen. Da ist die social media Nutzung auch um ein Vielfaches höher als bei uns. Hier wird social von vielen als Teeniekram abgetan, dabei zeugt sie vielleicht nur von höher entwickeltem sozialem Empfinden über das gesamte Leben und dessen Ablehnung von fauler Stumpfheit, die hier mit erwachsener Rationalität verwechselt wird.

[Der Mensch, das hypersoziale Wesen]

 
 
17
Mai
Seelenleben
Dummheit lässt sich leicht unterstellen, wenn man die Leute so anhört und anschaut. Doch fällt mir es schwer. Ich kann mir nicht vorstellen, dass andere Leute dümmer sein sollten als ich. Gut, das mag an mir liegen. Doch ähnlich denken bessere, die Besten sind selten arrogant. Sie sind freundlich und können einfach erklären.
Noch gemeiner ist die Unterstellung der Seelenlosigkeit. Ich hörte die Unterstellung, es gäbe Managertypen, die in Konzerte gingen, aber nicht wüssten wie so. Die Unterstellung fühlt sich glaubwürdig an. Die anderen, das sind Robotermenschen, die nur soziale Codes nachahmen und nicht fühlen können. Genauso glaubwürdig, aber weniger identitätsstiftend ist die Ansicht, dass es sowas nicht gibt. Auch Menschen, die unironisch ?ins Gym? gehen, haben eine Seele. Vermutlich ist ihnen nur anderes wichtiger, als die individuelle Besonderheit ihrer Empfindungen, sondern ihr Dazugehören zur Masse. Im Gegensatz zu den Unterstellern der Seelenlosigkeit haben sie vermutlich auch eher die Möglichkeit, dazuzugehören, weil sie der Mehrheit ähnlicher sind. Deshalb tun sie es und mögen die Dinge, die der Mainstream mag. Nicht mit mehr oder weniger Seele, aber qua definitionem weniger besonders. Doch Seelen müssen nicht besonders sein, um zu existieren. Sie müssen sich noch nicht einmal nach außen zeigen. Der beliebteste Fehler ist es vom beobachtbaren Verhalten von Menschen auf ihr Empfinden zu schließen.

 
 
15
Mai
Recht und Ordnung auf den Rädern Berlins
Ein neues Phänomen sind die bis zu 20m langen schnurgeraden Fahrradschlangen vor Fahrradampeln. Ich halte es nicht aus, mich da hinten anzustellen. Ich muss dran vorbei und mich dann vorne irgendwie reinschlängeln. Das klappt auch immer ohne dass ich irgendjemand störe oder bremse. Aber, horribile dictu, was, wenn das alle machen würden? Dann hätte wir wieder die sich ballenden Haufen wie früher. Das ging ja auch. Woher der neue Ordnungswahn? Hat Corona uns alle so diszpliniert, dass wir nur noch das vernüftige tun? Ist das Radfahren nicht schon vernünftig genug? Da fällt mir auf: Ein schöner Aspekt am Radeln ist die Kombination aus Punk und Vernunft. Man kann noch meist ungestrafen rasen und regelbrechen und sich dabei dennoch auf der richtigen Seite der Geschichte fühlen.

 
 
12
Mai
Sommernachtbar
Vor der Bar, die ich mittlerweile durchaus Lieblingsbar nennen könnte - ich hätte nie gedacht, dass es soetwas in meinem Leben einmal geben würde, sitzen wir und bekommen von Gianni Regenschirme, weil es immer mal wieder kurz sommerregnet. Schirm mal über dem Drink und nicht im Glas, das gefällt allen. Auch Gianni gefällt, seine zupackend schelmische Art, wie er selbst bei Andrang, immer noch was freiräumen kann, draußen, für uns. Das ist alles sehr gut und aber auch widerum nicht so besonders, dass sich Schlangen vor der Bar bilden würden, was es noch besser macht. Denn besonders besonders dürfen Lieblingsbars ja nicht sein.

 
 
26
April
Die drei K des Urlaubs
Mein Urlaub in der Toskana lässt sich gut mit KKK zusammenfassen: Kultur, Kulinarik, Kinder.

 
 
13
April
Café ohne Kaffee
Nett am neuen Bureau ist die Caféatmosphäre im Empfangsbereich, ohne den Zwang Kaffee oder überhaupt irgendetwas trinken zu müssen.

 
 
28
März
Nachlassender Sturm und Drang
Vielleicht ist es auch eher das Alter, das den Ernst mehrt, nicht die Zeiten. Schlimm sind sie ja immer, besonders schlimm macht da vermutlich keinen großen Unterschied. Die Jugend stürmt trotzdem oder fordert oder scherzt. Das Jungsein im Herzen, das stößt sich nicht an den Zeiten, es ist eine Haltung die man hat, die man sich aber nicht bewahren kann, weil nie etwas für sie spricht. Der Kontrapunkt zur Vorsicht, für die immer alles spricht. Denken hilft. Hierbei nicht.

Also, nein nicht also, Kopf hoch, nein, Bauch raus. Hier ist einer, der es besser sagt:

https://schnipselfriedhof.de/2020/10/die-neuen-80er/

 
 
21
Februar
Abzockreaktion
Was tut man, wenn man im strömenden Regen in ein Restaurant gelockt wird, mit der Aussage, es gäbe hier das beste Schawarma der Stadt und dann 18? für einen kleinen, ganz okayen Schawarmateller zahlt?
Gar nichts. Man zahlt und weiß, dass man zu viel bezahlt hat. Man ist cool und reich genug, nicht anderweitig zu reagieren und sich nicht zu ärgern. Wäre man das nicht, hätte man vorher nach dem Preis gefragt. Man, man, man.

 
 
18
Februar
Freud
Ach, spricht er, die größte Freud', ist doch die Zufriedenheut. Doch warum sehnen sich die Leute alle nach Zufriedenheit? Sie macht faul, satt, lahm und langweilig. Tötet jeden Antrieb und Kreativität. Cool sein und zufrieden schließt sich aus, warum soll man sich mit irgendwas stressen, wenn man zufrieden ist? Daher hasse ich meine Zufriedenheit! Sie tötet das, was mich ausmachte. Ich hoffe mal, es ist die bleierne Coronazeit - die viel bleierner war als aDEnauer je - und bald kann ich wieder wild unzufrieden sein!
Natürlich neiden die Unzufriedenen jetzt rum und meine, man solle sich nicht beschweren, wenn man es so gut habe. Aber doch! Beschweren soll man sich immer, sonst wird man am Ende noch zufrieden und ruht in Frieden.

 
 
11
Januar
Herzenskälte
Wie die Pessimisten und Zyniker meinem Herzen näher sind, meinem Verstand aber nicht. Sieht man doch, dass die anderen besser leben! Ist es bei anderen oft umgekehrt? Pessimismus und Zynismus scheinen oft aus einer rationalen Analyse der Auswegslosigkeit der Lage zu stammen, wobei die Chancen der Besserung oft übersehen werden, weil sie sich nicht so genau greifen lassen. Wenn man aber empirisch gesehen hat, dass sich mit Pessimismus weniger erreichen lässt, sollte man gegen sein Herz, das lieber der Sicherheit des negativen Denkens folgt, optimistisch denken und die entsprechenden Dinge tun. Alles andere ist für die Schwachen. Und denen soll man helfen, aber Vorbild sind sie nicht.

 
 
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