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... neuere Stories
28
Juni
Style 2
Die Fehlansicht der Unstylishen: Style kann man sich nur erlauben, wenn etwas dahinter steht. Oft sind die Styler aber sehr langweilig und haben nichts zu sagen. Doch darum geht es nicht. Style und "etwas zu sagen haben" sind zwei Kategorien. Beiden brauchen Substanz, sind aber vollkommen komplementär.
26
Juni
Blau
Immer wieder unbeschreiblich magisch tiefblau glitzernd, den Blick anziehend und beruhigend - der beste Ort an heißen Tagen ist und bleibt "am Pool".
23
Juni
Alte Albernheiten
Diese 90er Jahre Art, den Fokus auf Stil zu legen. Nicht über die Sache zu reden, sondern über das "wie". Nicht der Krieg in Russland, sondern wie jemand redet, oder aussieht war entscheidend. Die Seriösen fanden wir suspekt. Langweilig. Man konnte die Welt doch nicht ernstnehmen. Das ist vorbei. Der Krieg ist wieder da, der Klimawandel eine reale Gefahr, blöde Witze machen jetzt wir Alten.
23
Juni
Grown-ups?
Fühlt sich jemals irgendjemand erwachsen? Selbst die äußerlich konformsten Schlipsträger, Hipsterbärte oder Taxifahrer fühlen sich jung, wahrscheinlich sogar "irgendwie verrückt" und anders als die anderen. Hell, selbst meine Oma meint vor ihrem Tod, sich "innerlich noch ganz jung" zu fühlen. Wir können uns gar nicht alt fühlen, zumindest sobald wir anfangen über das Alter nachzudenken und nicht mehr im Sandkasten vier Finger zeigen und sagen "ich bin schon sooo!"
20
Juni
Sprezzatura
Das "Kontakttagebuch" aus dem letzten Jahr betrachtend ist es gar nicht so, dass nichts loswar und ich nur zu Hause saß. Aber es fehlt die Leichtigkeit, die jetzt, trotz Krieg und steigender Inzidenz wieder da ist. Wir Überlebenden nehmen die 20 Millionen Toten recht locker.
12
Juni
Begeisterung
Begeisterung zu teilen ist gleichzeitig möglich und unmöglich. Begeisternd geteilte Begeisterung kann begeistern. Freude an der Freude ist sehr groß. Selten kann sie aber überzeugen, selbst wenn der Funke der geteilten Begeisterung überspringt passiert es häufig, dass das Objekt der Begeisterung mich nicht begeistert. Bei fast allem, was Stuckrad-Barre mag geht mir das so. Aber auch bei Teeniebegeisterungen kommt es vor: Sehr schöne, ansteckende Begeisterung von eher mittelmäßigem Zeug. Man kann zwar lieben wollen, aber das bringt leider nichts.
09
Juni
Noch nicht leiden
An der Welt nicht zu leiden, sondern grundsätzlich eher guten Mutes zu sein ist eine Beleidigung für kritische kluge Introvertierte. Sie wissen und können vieles besser, erkennen Probleme, haben gegenüber Optimisten Plumpheitsverdacht und hegen Neid gegenüber der aus Ihrer Sicht ungerechtfertigten optimistischen Einstellung, die dann oft auch noch zu Erfolg verhilft.
08
Juni
Gothic Pogo Party
Wie gut mir Leipzig gefallen hab, schrieb ich bereits. Noch besser als Leipzig war die Gothic Pogo Party. Ich befürchtete dräuendes Raunen und Heulen, es war jedoch ein großer Spaß. Intensiv zwar nicht. Verkleidungen, Lichteffekte, das Gefühl in einem Klub zu sein: Die Intensität der Erfahrungen nimmt bei mir mit dem Alter ab. Es haut mich nicht mehr um. Was zum Glück nicht abnimmt: Die Intensität von Witz. Daher passt diese Pogo Party viel besser als erwartet.
06
Juni
Falsches Leben
Wie falsch und verlogen meine Schutzbehauptung war, die Lockdowns würden mir nichts ausmachen. Man hätte mehr Zeit zum Lesen, könne tolle Dinge mit den Kindern machen, für die man sich sonst nicht die Zeit nehmen würde und mit dem Homeoffice und Homeschooling würden wir uns ganz gut arrangierten. Wie viel besser das Leben jetzt ist! Wie man die Freiheit spürt, die wir jetzt wieder haben! Dennoch war mein Selbstbetrug wohl zweckmäßig, so viel lässt sich immerhin zur Ehrenrettung sagen.
24
Mai
Bedeutung
Hätte ich doch mal gerne wieder: Musik die (mir) was bedeutet und nicht nur ein Genre bedient. Das wird, zugegeben, mit meinem wachsendem Alter schwieriger. Es geht leichter bei rein instrumentalen Stücken oder Teilen von Liedern. Musik kann meine Seele anschwingen, mich eine unkitischige Form von Romantik fühlen lassen, die ich nur mit mir selbst erlebe. Nostalgieknöpfe zu drücken funktioniert zuverlässig. Ein paar bekannte Akkorde und ich bekomme Gänsehaut - worauf ich sehr stolz bin und was ich genieße. Doch das ist zwar schön, aber doch zu billig. Ich will mehr. Ich will erkannt werden oder etwas erkennen in mir neuer Musik. Und das Gefühl der Geborgenheit haben, wie nur Klänge es mir geben können.
[Abglanz von Seele]
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