letzte Kommentare: / Schule wirkt nach pelicola delle rane / glaube nicht, dass... c17h19no3 / Volle Zustimmung!... damals


24
Mai
Sales-Taktik Todesangst
Wie klug ist es, beim Produktverkauf mit dem Kunden zu erwähnen, dass die Firma weiterlaufen würde, wenn der Kunde/Entscheider vor den Bus fallen und sterben würde? Das Verkaufsargument wird erstaunlich häufig angebracht, vermutlich fühlen sich viele besser, wenn nach ihrem Tod alles in Ordnung wäre. Das sind auch die Personen, die ihre Koffer ordentlich packen - damit im Falle ihres Todes und dem Öffnen der Koffer kein Eindruck der Unordnung entsteht. Mein Ordnungssinn ist pragmatischer, oder von einer anderen Angst getrieben: Verlust. Das hat mit faltenfreien Kofferinnereien nichts zu tun.

 
 
23
Mai
Ästhetik
Rationaler Geschmack. Sehr kluge Leute haben oft einen durchdachten Stil. Stil korreliert aber nicht mit Intellekt. Ästhetisches Empfinden, die Konstruktion von Gemälden, Räumen, Mode, Musik - hochintellektuell, komplex und undurchschaubar. Lebensfreude oder Leid sind aber vermutlich Grundvoraussetzungen, Abwesenheit von Zufriedenheit - selbst als Ziel. Der größte Irrtum ist Kants Idee des "interesselosen Wohlgefallens", die rationalisierung der Ästhetik wie der Ethik - klingt brilliant, ist aber der Kategorienfehler schlechthin.

 
 
03
Mai
Aufgeräumte Aura
Sehr selten wirkt Berlin sauber, aber an einem klaren sonnigen Tag im Hochfrühling nach einem nassen April geht es doch. Nichts staubt, kein Blatt ist welk, kein Grashalm braun oder geknickt, der Himmel geputzt - diese aufgeräumte Aura strahlt auf die Shufflefunktion in meiner Playlist ab und sorgt für stimmige Musik aus Zufall.

 
 
02
Mai
Wollen, sollen
Meine Meinung: Bei Philosophie und Literatur sollte man lieber schweigen, wenn man nichts zu sagen hat. Bisschen Twitter und Weblogs von mir aus, aber mehr nicht. Musik dagegen geht immer. Es reicht aus, zu wollen. Dann soll man!
Inkonsistent, I know. Aber ist Musik konsistent?

 
 
24
April
Ichichich
Authentizität und Transparenz seien hohe Güter, dennoch bekomme ich gelegentlich nahegelegt, mir in verschiedenen Rollen verschiedene Personas zuzulegen. Dies bewusst zu tun kommt mir unehrlich vor, aber Unehrlichkeit ist wohl auch der Ursprung der Zivilisation.

 
 
13
April
Creep
Ich bin ein Creep, Weirdo, Misfit - zum Teil durch die Popkultur geschult. Natürlich trage ich die Zutaten dafür auch in mir. Aber worum geht es im West-Pop fast immer? Um die Misfits, die "anders als die anderen" sind. Um Individualität. In Songs, Filmen, sogar Computerspielen. Doch niemand außer mir zieht daraus den Schluss, dass weirdness die bessere Normalität sei. Jeder der bis zwei zählen kann, versteht hierbei den inneren Widerspruch. Ich nicht. Ich erhebe weirdness zum Ideal, oder zumindest die Abschaltung meiner Antennen für Weirdness. Die anderen nicht. Sie verstehen, dass der Unterschied zwischen Individuum und Gesellschaft nicht aufgehoben werden kann. Deshalb bin ich ein Creep und fälschlicherweise überzeugt davon.

 
 
06
April
Rasen
Man muss knapp zur Bahn kommen. Rasen und in den Zug springen. Keinesfalls darf man zu früh am Bahnhof sein. Der Stress vor der Reise gehört zum Entspannen im Zug dazu. Genau wie vor Gericht.

 
 
01
April
Freiheit, die ich meine
Freiheit, als Freiheit der Wahlmöglichkeiten und Abwesenheit von Zwängen ist lame, sie ist nur negativ: Man hat vermeidet damit Ärger, aber vermutlich vermeidet man auch Freude und ein emotional reiches Leben. Was tun? Man wähle sich rechtzeitig die Zwänge, die man haben will. Ich wollte Kinder, aber keine Häuser. Ich will sie noch immer nicht. Die Arbeit am Haus ist keine, die mir erstrebenswert vorkommt. Das schließt nicht aus, dass ich Leute bewundere, die sich mit Leidenschaft den Zwängen aussetzen, die ein Haus fordert. Nur sollte der Zwang wohl- und selbstgewählt sein und nicht von anderen kommen.

 
 
31
März
Kontrollverlust
Umzüge sind die Dramen des Alltags derjenigen, welche (besser wohl "derer, die") ihr Leben im Griff haben.
Diejeningen, für welche (schlechter "die für die") Umzüge keinen Hauch von Drama haben, sind suspekte Maschinen.

 
 
27
März
Cringe
Jerks läuft wieder, ich mag es gar nicht wegen des schmerzhaften Cringe-Humors. Auch nicht wegen der vorhersehbaren Plots. Sondern wegen der guten, halb-improvisierten Dialoge. Deutsche Sendung ohne Fernsehsprache, das reicht mir schon zur Begeisterung.
Doch zurück zum Cringe. Meine, zugegebenermaßen steile, These ist, dass Cringe von Kameras oder Bühnensituationen verstärkt wird. Der echte Kontakt zu physisch anwesenden Menschen verringert den Cringe-Effekt. Weil wir die menschliche Nähe fühlen. Echte Menschen sind keine Schablonen. Benehmen sich auch nicht so cringe-dämlich, wie es in Videos häufig aussieht. Dieses Gespür geht durch den feinen Filter von Kameras verloren.

Siehe auch Rainald Goetz, ganz am Anfang (min. 21):
https://vimeo.com/803848176

 
 
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