letzte Kommentare: / "weil Design keinen... damals / Da sind wir uns... froschfilm / Ich dagegen glaube,... c. fabry


28
September
The Obvious
Erik Hoel sagt "the obvious", aber schön. Hedonismus macht nicht glücklich, ist sogar self defeating. Becoming a parent made me a better person. Glaube ich auch, kann aber nicht so darin schwelgen wie er:
https://www.theintrinsicperspective.com/p/becoming-a-parent-made-me-a-better

 
 
27
September
Egoperspektive
Bei einem Spaziergang entlang der Donau fiel mir zum ersten Mal auf, wie sehr Fahrradfahrer nerven. Wir laufen munter plaudernd fürbass, aber ständig rauschen diese Metallwesen in einem anstrengenden Tempo an uns vorbei. Sie sind keine Gefahr, es passiert auch nichts - aber mir fällt auf: Normalerweie bin ich der böse Radfahrer.

 
 
25
September
Indi 2
Der noch viel krassere Teenie-College Schmerz der Amerikaner durch ihre hyperindividualistische Erfolgsgesellschaft zeigt natürlich auch die Vorteile unseres Sozialsystems. Hier können alle entspannter sein und müssen sich weniger beweisen. Pessimisten sagen, das kann nicht ewig funktionieren.

 
 
20
September
Rinjehaun
Auf Parties den manisch besoffenen spielen und 1 min stumpf auf die Wand hauen und schauen. Diese Rolle gibt es auch für über 40 jährige, wenn sie krachlederne Bajuvaren mit blonder Strähnenmähne und einem Gesicht sind, das von einem gelebten Leben zeugt.

 
 
17
September
Neid auf Disfunktion
Gute Schriftsteller oder Komödianten können messerscharf die Probleme sozialer Situationen erkennen und beschreiben. Das will ich auch können, denke ich oft! Doch dann bedenke ich den Gedanken. Diese Eigenschaft, so sehr sie mich zu unterhalten vermag, führt zu Einsamkeit und Unzufriedenheit. Fröhliche Ignoranz macht netter und glücklicher - doch wer will so sein?

 
 
13
September
True
Alle anderen waren SchöffInnen, weil sie true crime Sachen mochten. Ich war der einzige, der von Krimigeschichten gelangweilt war. Ich wollte sehen, wie Gerechtigkeit gemacht wird.

 
 
10
September
Egoboost
Wenn man Psychologen, Coaching und dem Mainstream an Selbsthilfe glauben darf, ist die Lösung für alle Probleme, die Menschen haben: Mehr Egoismus. Mehr an sich selbst denken. Zu anderen Nein sagen, sich selbst nicht überlasten. Genügend Pausen machen.
Ich streite nicht ab, dass dieser Rat für manche Menschen in manchen Situationen richtig ist.
Manchmal raubt er aber auch Lebenssinn und die Möglichkeit, sich heroisch zu fühlen. Besonders gut fühlen sich viele Menschen oft, wenn sie sich gequält, aber etwas geleistet haben. Etwas für andere geleistet haben. Auch gesellschaftlich könnte sich der psychologische Mainstream nachteilig auswirken. Gemeinsinn wird reduziert, damit auch der Sinn des Zusammenlebens. Was kurzfristig und im Einzelfall zwingend nötig ist, könnte langfristig und gesamtgesellschaftlich ins Unglück führen. Und es könnte sein, dass wir das an den durchschnittlich eher unglücklichen jüngeren Generationen, die den psychologischen Mainstream tendenziell stärker in ihr Leben integriert haben, schon sehen.

 
 
07
September
Style
Der genau richtige Grad an Unordnung und Schmutz zeugt von innerer echter Eleganz, nicht dieses entkernt saubere mit Retroapplikationen, diese Apple-Hintergrundhaftigkeit.

 
 
05
September
Mehr = schlechter
Die lange Nacht der Museen. Ich wäre gern hingegangen, hatte aber zum Glück keine Zeit. Denn mehr Museen sind nicht besser als ein Museum. Das ist die Regel des abnehmenden Grenznutzens, die nicht nur Ökonomen kennen. Zwei Portionen Pasta sind schlechter als eine. Irgendwann ist genug. Mit dem gleichen Argument lehne ich auch Musikfestivals ab. Viele Bands sind nicht besser als eine. Genauso bei Orgien: Mehr Sex ist nicht besser als einmal Sex. Doch offensichtlich habe ich Unrecht: Für viele steckt die Lust im Exzess. Egal ob Sex oder Museen. Doch hinterher, glaubt meinem großväterlichen Rat, erkennt jede/r, dass im Überfluss nicht die Erfüllung liegt. Der Überfluss wirkt nur im Voraus wie eine gute Idee.

 
 
23
August
Fiesimattenti
In meiner Jugend in den 90er musste man zumindest unter Jungs fies sein. Manche mehr - die waren dann richtig amoralisch gemein oder sogar aggresiv, manche weniger, die waren nur zynisch. Aber eines war klar: nett sein war keine Option. Das war zu lame. Es war fast ein Kulturschock, als ich in den Zweitausendern, also den Nullerjahren, nette Männer kennenlernte, die nicht schwul waren. Nette, begeisterungsfähige Männer, die nicht auf alles herabschauten, sondern Menschen und Dinge liebten, über die man sich leicht hätte lustig machen können. Es dauert eine Weile, bis ich verstand, dass sie das bessere Leben hatten.

 
 
Online for 7472 days
Last update: 30. Jan, 08:51
Status
You're not logged in ... login
Schubladen