| letzte Kommentare: / ... was ja dafür... damals / Schule wirkt nach pelicola delle rane / glaube nicht, dass... c17h19no3 | |
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... neuere Stories
24
Juli
Prokrastination
Ein milder Sommermorgen verlangt innere Ruhe und Friedlichkeit, Bob Marley im Ohr predigt Relaxen. Darum lenke ich mein Rad auf einen vermeintlich kleinen Umweg in den Bürgerpark, der sich aber, qua Gelassenheit und Orientierungslosigkeit zu einer kleinen morgentlichen Fahrradtour auswächst. Ich versuche zu genießen und sehe vor allem friedliche Menschen bei Urlaubstätigkeiten. Ein letzter, sehnender Blick auf den unverhofft aufblitzenden Stadtwaldsee und dann zeigen sich mahnend die ersten hohen Unigebäude und rufen zur Arbeit. Urlaub ist später.
[Ablenkungen ohne Internet]
22
Juli
Unoriginell
Natürlich gibt es einen einfachen, ja offensichtlichen Ausweg aus der falschen Dichotomie von extrem und klug. Originelle Ansichten. Die müssen nicht klug im Sinne von ausgewogen und durchdacht sein und ebenfalls in keiner Weise extrem. Sie müssen zunächst nur überraschen und das ist ganz einfach, wenn man sich traut Dinge zu sagen, die irgendwie außerhalb des Rahmens liegen und man irgendeinen Anschluss findet. Das ist nichts Neues. Daher ein weiterer Tipp für Leute, die sich toll fühlen wollen: Immer schön falsche Dichotomien aufbauen und anschließend einen Ausweg präsentieren.
21
Juli
Gegensätze
Intellektuelle Strenge steht einer sympathischen Emotionalität durchaus entgegen. Dennoch kann selbst die konsequenteste Lebensführung alberne, kindische und sogar dumme Verhaltensweise erlauben. Eben dann, wenn sie angebracht sind. Die Vorherschaft des Intellekts ist damit nicht gebrochen und irgendwelche postmodernen Brüche braucht man dafür auch nicht zu postulieren. Welche Albernheiten zu welchen Zeitpunkten erlaubt sind, ist damit natürlich nicht gesagt. Ich wage aber zu behaupten, dass Diddelmäuse im Büro vermutlich bei niemandem hängen werden, der meint, sich seine Kindereien intellektuell erlauben zu müssen.
[In die Tasche lügen]
19
Juli
Identitäten
In echt bin ich übrigens komplexer. Hoffe ich.
16
Juli
Abwägungen
Ich möchte klug und interessant sein. Klugheit verlangt häufig, von extremen Positionen Abstand zu halten. Interessant zu sein verlangt auf den ersten Blick das Gegenteil, sonst ist man ja nur ein lahmer Kompromissler. Also versuche ich extreme Positionen zu vertreten, ohne sie allzu ernst zu nehmen oder gar mit Pathos auf ihnen zu beharren. Das könnte wiederum den Vorwurf der Blutleere einbringen, was ich aber in Kauf nehme: Zwar sind wirklich hitzig vorgetragene Ansichten spannender als nur versuchsweise übernommene, jedoch geht einem Hitzkopf die in unseren Zeiten sehr angesehene Fähigkeit zur Selbstironie ab, die sowohl als klug als auch als interessant gilt.
[Bei aller Kompliziertheit plump]
14
Juli
Lebenskünstler
Es gibt in diesem Weblog eine Kategorie Lebenskunst. Wie der Rest hier auch, ist sie nicht sonderlich hintersinnig und stilvoll. Es sei aber betont, dass Lebenskünstler, die sich mit schlechtem Kram durchs Leben schlagen, hier niemals unter dieser Kategorie geführt werden. Es geht nämlich darum, nicht zu scheitern. Das scheint aber unvermeidlich, wenn jemand zum Lebenskünstler wird, egal ob das Prädikat von außen oder von der Person selbst gesetzt wird.
08
Juli
Händedruck
Meine Mutter brachte mir bei, dass man beim Händeschütteln fest zuzudrücken habe. Eine weich hingelabberte Flosse sei unmännlich und zeuge von einem schwachen Charakter. Ich habe mir diesen Lehrsatz gut eingeprägt, mit der leicht paradoxen Folge, dass ich immer, wenn ich auf einen besonders männlichen Händedruck achte, an meine Mutter denken muss.
07
Juli
Gefühligkeiten
Dumpf blendende Mattigkeit, die Welt gleißend verschwimmend, leichter Druck auf den Schläfen und eine Steifheit, die nur ein Abglanz trainierter Kräfte ist, erzeugt vom watteartigen Bett, in dem man zu lange lag. Ein Röhrenbildschirm, ein Webmailinterface und eine viel zu schwergängie Tastatur. Bald wird gefeiert, es wird Champagner geben. Ich solle Trinken vor dem Schreiben, riet damals eine Freundin. Das klappt auch meistens gefährlich gut - ich würde schwach, hielte ich mich nicht für so stark.
30
Juni
Gespaltene Einschätzungen
Philosophen sehen ihre Zukunft dermaßen pessimistisch, dass sie zu blindem Optimismus gezwungen sind, was sie zu einem recht entspannten Menschenschlag macht.
26
Juni
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Schleswig Holstein ist das Land der Horizonte, lerne ich von einem Schild an der Autobahn.
Wodka-HolunderBionade ist der Wodka-Redbull der neuen Spießer-Karrieristen. Selbstsichere Menschen haben einen Sozialmodus, den sie an- und ausschalten können. Unsichere Menschen sind sich ihrer Unhöflichkeit oft nicht bewusst. Fremdschämen ist sehr unziemlich. Eigenlob auch.
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