letzte Kommentare: / "weil Design keinen... damals / Da sind wir uns... froschfilm / Ich dagegen glaube,... c. fabry | |
... neuere Stories
01
Juli
Neigung und Sinnlichkeit
Wind im Gesicht, Wasser auf der Haut, Gras zwischen den Zehen - elementare Sinnlichkeiten. Die Klarheit der Welt am Morgen nach dem Rausch.
16
Juni
Kegel
Lichtkegel vor Lagerhallen in der Dämmerung. Das sind die zärtlichen Schönheiten unseres Zeitalters. Wie platt und wahr: Zärtlichkeit liegt im Auge des Betrachters.
02
Juni
Sommernächte
Sie schlummert und trägt einen Abglanz von Wonne in ihren Zügen, der leider beim Augenöffnen sofort verschwindet. Auch ihr Hals, im Schlafzustand zu seinem Vorteil mit genau der richtigen Menge an Speck gefüllt, sodass er glatt und weich erscheint, wird faltig und lässt ein Doppelkinn andeuten, wenn sie erwacht. Ähnlich ergeht es der Nase, die sich beim Schlafen zärtlich öffnet und schließt und an das Näßchen eines träumenden Backfischs erinnert, beim Aufwachen jedoch leider etwas Gierendes, ja Unzufriedenes und Tantenhaftes bekommt.
Angekommen höre ich Notwist und fange Blicke ein, wehende Haare in der U-Bahn, traurige Schönheiten mit schwarzlackierten Zehennägeln. [Allein auf Reisen]
08
Januar
Zeit
Eigentlich wollte ich heute aufräumen. Das Büro, denn zu Hause herrscht bei mir peinliche (und sowas kann mir tatsächlich peinlich sein, allerdings nur in dem Maße, in dem mir auch andere Dinge peinlich sein können, und das ist recht gering, das Maß) Ordnung. Allerdings ist Aufräumen so eine Tätigkeit, die sich leicht verschieben lässt, besonders wenn man Zeit hat, wie ich jetzt. Deshalb genehmige ich mir auch seit langem den ersten und den überhaupt ersten völlig entspannten Ausflug in Texte, die mich berühren, Texte im Internet. Nicht nur ein schnelles Durchhecheln der neuen feeds, dazu sind es zu viele. Diesmal muss mehr drin sein. Ich merke, wie ich versuche berührt zu werden, aber angesichts der Länge mancher Einträge doch wieder, aus purer Gewohnheit, viel zu schnell lese. Beim zweiten langen Eintrag gelingt mir die melancholische Freude, die sich beim Genuss von allem einstellt, was wenigstens den Abglanz von Hochkultur in sich trägt, besser. Nagut, vielleicht liegt es auch am Eintrag selbst (oder am "Brief nach Hause"). Shantel Bucovina summen passend dazu, ohne dass ich sie einschalten muss. Selbst ein kurzes Zwischenspiel mit meinem Weihnachtsgeschenk lässt die Stimmung nicht verfliegen.
08
Oktober
Synästhesie
Die Stille der Nacht, die man sehen kann. Hörbar erhöhte Kontraste. Maschinen, Lüftungen, Gestalten. Nachtzug.
22
September
Wilde
Wie lange brauchen Sie, um sich einen Oscar Wilde Aphorismus auszudenken? Bei mir waren's doch eher zehn als fünf Minuten, allerdings beim Mittagstisch, wo ich dann eben mal etwas ruhiger war. Das kam raus:
"Scientist are funny persons. They are so serious." Könnte passen, oder? Ungültig sind übrigens Sprüche nach folgendem Muster: "There is only one thing worse than being XXX, which is NOT being XXX"
26
Juli
Nachtrag
Es gibt nicht nur immer noch erstaunliche Friseurnamen, man kann sogar immer noch über sie schreiben. Heute bei Harald Martenstein.
19
Juli
Satz
Schöngeistige Texte, die man auch im Internet nur als pdf veröffentlichen will, weil man wert auf den Schriftsatz legt, enden häufig mit drei (zentrierten) Sternen, was ein wohliges Gefühl des würdigen Abschlusses eines kulturellen Genusses hervorruft. Ähnlich des Schlussapplauses bei einem klassischen Konzert in einem ehrwürdigen Opernhaus, mit feingekleideten Menschen.
16
Juli
Niemand da, der mit mir Teerduft schnuppern würde
20
Juni
Sozialjunkie
Dieses verzweifelte Glücksgefühl, das mir ein fremdes Lächeln verschafft, wenn es nicht durch die unsichtbare Hand des Marktes auf ein Gesicht gezaubert wurde.
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