letzte Kommentare: / "weil Design keinen... damals / Da sind wir uns... froschfilm / Ich dagegen glaube,... c. fabry


12
Juni
Pur
Unser 10. Abi-Jubiläum soll gefeiert werden. Dazu wurde ein riesiger Gala-Abend organisiert. Während die meisten Ehemaligen sich aufbrezeln, gehen wir noch einmal das Programm durch. Ich hatte vorgeschlagen, dass Pur spielen soll und mich dabei richtig lustig gefunden. Nun hat tatsächlich jemand Pur engagiert. Als die Band feststellt, dass sie rein gar nicht zum Rest des artsy-fartsy Unterhaltungsprogramms passt, erkennen sie traurig, dass sie vorgeführt werden sollen. Ich habe ein furchtbar schlechtes Gewissen und erzähle allen, dass zumindest die Elterngeneration einige Songs WIRKLICH toll findet.

 
 
05
Juni
Folkloresk
Im Gutachten zu meiner Dissertation heißt es "Der Stil gleitet bisweilen ins folkloreske ab, was durchaus auch dem Enthusiasmus zuzuschreiben ist, mit dem der Autor ans Werk geht".
Ich verteidige mich: Das sei eben schwer zu vermeiden, wenn man über Indiana Jones promoviere.

 
 
24
Mai
Sitze
Wir haben eine neue A-Klasse bekommen, es gibt nur ein einziges Problem. Der Fahrersitz wurde durch eine Toilette ausgetauscht und bei dieser fließt das Wasser nicht richtig ab. Das sei ein bekannter Fehler. Irgendwo müsste der alte Sitz auch noch sein, die Toilette könnte man ausbauen. Allerdings nicht heute.

 
 
21
Mai
Rockies
In den Rockies wurde eine Schlucht überdacht. An der Decke fahren Busse. Kopfüber. Die Fahrgäste werden mit Sogluft an den Sitzen festgehalten. Wenn der Strom ausfällt, sind sie mit Bungee-Seilen gesichert. Der Strom fällt ziemlich oft aus. Außerdem ist Amerika so groß, dass man beim Sonnenuntergang sechs Sonnen gleichzeitig sehen kann, wegen der Zeitverschiebung.

 
 
27
Dezember
Arbeitsmarkt
Mein Vater hat die c't und den Economist abonniert. Die c't hat einen ordentlich beschrifteten Zeitschriftenrücken, anhand dessen man mit einem Blick aufs Regal die gesuchte Ausgaben finden kann. Der Economist ist so dünn, da gibt es keinen Rücken. Um dennoch schnell die gewünschte Ausgabe zücken zu können, hat mein Vater einen Nachbarsjungen engagiert, der die jeweiligen Ausgaben durchliest und ihnen einen beschrifteten Pappstreifen als Rücken aufklebt.

 
 
07
Dezember
Entwicklungshilfe
In einem halb Lego, halb Real Film, wird auf englisch verkündet, in der gesamten sogenannten dritten Welt, würden "James Bond Schulen" anschwellen. You're swollen, when your heart's not open.

 
 
27
November
Große Oper
Am Ende einer schmutzigen Gasse tönen aus einem herrlichen Renaissance-Palazzo Opernklänge aus einem offenen Fenster. Ein Duett zweier Mädchen, die sich "Täubchen" nennen. Allein, die vermeintlichen Mädchen zeigen sich bald auf einer säulenumrahmten Terrasse und sind leider schon grauhaarig und alt. Da ihre beneidenswerte Terrasse in einem flachen See steht, gibt es aber einen Ausweg. Eine der alten Damen wird, noch singend, auf die Wasseroberfläche gekippt, dreht sich um und ist um 50 Jahre verjüngt. Zwar ist sie immer noch kein Mädchen, so aber immerhin eine Mittdreißigerin mit rotem Haar, die, arbeitete sie im Einwohnermeldeamt, als kess gelten dürfte.
Erstaunt von der - und vermutlich ein wenig neidisch auf die Verwandlung ihrer Freundin, begibt sich die zweite Dame ebenfalls in den See und verjüngt sich. Bald darauf tauchen die passenden Burschen auf, das Duett wird zum Quartett und man singt, plantscht, tanzt und neckt sich, dass es eine Freude ist.

[Der ontologische Status geträumter Melodien]

 
 
22
November
Rote Laterne
Bremen bildet bekanntlich das Schlusslicht der Pisa-Studie. Vielleicht war dies der Grund warum mir träumte, eine Theatergruppe habe sich bei ihren Gastgebern dafür bedankt, dass man sie auf ihrer Bühne habe "goutieren" lassen.

 
 
30
Oktober
Professionalität im Humor
Angelina Jolie und Brad Pitt erklären mir etwas, das ich schon weiß: Auch Humor kann gewinnen, wenn er mit Präzision dargeboten wird. Sich besaufen und lustig sein geht zwar, wenn man klug und lustig ist. Man könnte aber noch besser sein, wenn man sich ernsthaft Mühe gäbe.

 
 
26
Oktober
Im Zoo
Wir wandern mit R. durch einen Zoo und bleiben ausgerechnet bei den völlig uninteressanten Vögeln stehen. Sie leben auf Gestellen an denen sie gleichzeitig knabbern, um sich davon zu ernähren. Das kommt uns seltsam vor, denn welches Lebewesen würde schon seine eigene Existenzgrundlage verspeisen? Weiß man doch: "zerbricht der Ast, auf dem er sitzt, vergisst der Vogel, dass er fliegen kann." Dann fährt ein vollständig silbern-verspiegelter Zug hinter uns ein und wir erkennen sofort, dass es sich um einen Castor-Transport handelt. Der Zug hält für fünf Sekunden, meine Eltern entern die Lokomotive, die sich erstaunlicherweise in der Mitte des Zuges befindet, und brausen davon. Wir kommen zu spät und daher muss die arme schwangere Coccinella noch einmal durch den ganzen Zoo wandern.

 
 
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Last update: 11. Jan, 14:01
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