Früher sagte man "Gerne." Dann machten sich einige über die Floskel "sehr gerne" lustig. Jetzt sagt man "Sehr, sehr gerne." Wie soll das nur weitergehen?

Die Jugend ist immer interessant, nicht nur für für geiferende Feuilleton-Säcke. Auch wenn sie notgedrungen oft doof und uninformiert ist, gibt sie einem doch die Illusion in ihr irgendwie die Zukunft zu sehen, auch wenn die jetzt eigentlich den Alten gehört. Nein, Stop, so 2004, so Methusalem-Komplott! Jetzt haben wir ja die jungen, tatkräftigen Flüchtlinge, die schauen wir doch viel lieber an, wenn wir an die Zukunft unseres Landes denken!

"Wir wollen das beste Geflügelland der Welt sein!" las ich auf einem Plakat, das in Sachen Farbgebung und Typographie den Propaganda-Plakaten zur Eröffnung des Willy-Brandt Flughafens im Sommer 2012 stark ähnelte. Geflügel und Flughafen, beides irgendwie nah beieinander, beides in eher schlechtem Zustand, beides groß plakatiert. Bestes Federvieh-Land der Welt hätte mir besser gefallen.

Warum sind oft Menschen, die echt außergewöhliche (um das Unwort "spannend" zu vermeiden) Sachen machen, so langweilig im Ausdruck? Sind sie permanent so gefordert, dass sie sich um Charme und Augenbling nicht bemühen wollen? Interessiert sie es nicht, wie sie auf andere Menschen wirken, weil sie anderes zu tun haben? Oder kompensieren sie ihre Langweile mit diesem ganzen spannenden Zeug?
Jedenfalls: Her mit den Müßiggängern! Nicht immer working students, lazy students!

Anscheinend heißt "I'm down" jetzt: "Ich bin dabei!" Heißt "I'm cool" dann auch "Ich friere"? Oder, äh, ich bin raus? Fou Fou Erich Erich Iron Horse Shit war ein Graffito, welches mir imponierte.

Warum sind nachgemachte Firmen eigentlich Kopier-Katzen?

Die total zufällige Verwendung des Wortes "Renaissance" bei "den Amis": Ein "renaissance man" ist ein Universalgelehrter und eine "renaissance fair" ist ein Mittelaltermarkt.

Im Namen der Persönlichkeitsrechte plädiere ich dafür, nicht mehr von Säuglingen sondern von "saugenden Personen" zu sprechen.

Jedes Mal wenn ich den Stuttgarter Bahnhof sehe, freue ich, wie der Sackbahnhof zum Kopfbahnhof wurde und wie ich das jedes Mal erwähnen muss und erwähnen muss, dass ich es erwähnen muss. (Es gibt ja auch angeblich so Leute, die nicht merken, wenn sie immer das Gleiche erzählen, zu denen möchte ich nicht gehören.)
Der Wechsel von Sack zu Kopf ist auf jeden Fall ein Wechsel zum schlechteren sprachlichen Bild. Ich wage zu behaupten, dass die Sackgasse niemals zur Kopfgasse werden wird.

[Teile für Ideen dieses Beitrags wurden von Coccinella beigesteuert.]

Ähem, was ein Quatsch, das gilt ja fast für den ganzen Blog. Und für mein Leben sowieso.

Seit ich in einer Filmkritik die Wendung "They didn't go full Hobbit on us" gelesen habe, geht sie mir nicht aus dem Kopf. Wobei ich die Hobbit-Filme und ihren Schwulst zwar nicht mag, aber in Unkenntnis der Bücher nicht das Empfinden habe, es passiere in ihnen wesentlich weniger als in vergleichbaren Hollywood-Erzeugnissen. Dennoch, als Wendung gefällt mir "to go full Hobbit" sehr.