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03
September
Nature, nurture or language?
Q ist hier der receptionist. Er verlangt jeden Morgen nach einem zweiminuetigem Geplauder, dass gespickt ist mit trockenen Spruechen.
Warum sind Englaender eigentlich immer so unglaublich komisch, wie direkt aus dem Flying Circus geklaut? Sie klingen einfach genauso. Aber ist es wirklich nur der Klang der Stimme, der mich so erheitert? Nein, es sind auch die Dinge, die man auf Englisch sagt. Die Redewendungen. "Ohh, please, don't drive that fast. There is no point in killing ourselves." Herrlich. "My name is Graham and that rest of it goes like this (Tafelanschrieb des Nachnamens)." Solche Feinheiten machen Spass. Ist es nicht immer wieder erstaunlich wie sehr die gewaehlte Sprache die Person praegt, die sie benutzt? Auf Englisch wird automatisch jeder Satz getraelltert wie von Kenneth Branagh: dazu stellt sich verschmitzter Gesichtsausdruck ein. Das passiert mir ganz von alleine und auch die Englaender machen das ja wohl nicht absichtlich. Deshalb sind auch alle englischen Seminare wie late-night Shows gehalten. Franzosen sind aristokratisch, auf Italienisch klingt alles froehlich-romantisch und einfach. Deshalb sind Italienischstunden immer so albern. Deutsch ist kompliziert und gruebelnd. Deshalb wird in Seminaren Schwerdenkerduennpfiff produziert. Das sind die Offensichtlichkeiten. Sie stimmen. Der beste Beweis, dass es tatsaechlich die Sprache und nicht die Abstammung oder Erziehung ist, die das Wesen von Personen praegt, ist eine gute Freundin: Sie beherrscht ein ziemlich reines Hochdeutsch, spricht mit ihrer Familie aber wohl ebenso reines Oberschwaebisch. Wenn sie in einem Gespraech zwischen den beiden Sprachen umschalten muss, wird der Einfluss der Sprache auf sie besonders deutlich: Nicht nur wird die Stimme im Schwaebischen tiefer, sie spricht auch schneller, die Koerperhaltung wird laessiger und das Gesicht sieht grobschlaechtiger aus. Man kann das in Filmen auch dann erkennen, wenn man den Ton abschaltet. Es ist also die Sprache, die unser Leben bestimmt und nicht die permanent ueberschaetzten Gene.
26
August
Spinnenabdomensalat
Schlimmer als Leihmumienanalsex: Rattenarschlöcher als Eheringe.
25
August
Molekulare Terrorbanden
Ein populärwissenschaftliches Fundstück über freie Radikale aus "Fitmacher fürs Immunsystem":
"...Was für ein großes Durcheinander solche reaktionsfreudigen Teilchen anrichten können, erklärt am besten der folgende Vergleich: Auf einer einsamen Insel leben 30 Paare friedlich miteinander. Eines Tages wird ein Schiffbrüchiger an Land geschwemmt. Er sieht die traute Zweisamkeit, sein Neid erwacht, er versucht, einem der Männer die Frau auszuspannen. Hat er Erfolg, wird der sitzengelassene Mann sich nun eine Partnerin suchen, eine Kettenreaktion beginnt. Verschwindet der Schiffbrüchige nach einigen Monaten wieder, gibt es zwar wieder 30 Paare auf der Insel, das soziale Gefüge ist allerdings total durcheinander geraten. Ähnliches passiert im Körper, wenn die freien Radikale überhand nehmen. Ein Antioxidans unterbricht nun diese Kettenreaktion, ohne jedoch selbst ein aggressives Molekül zu werden. ..." Aha, so ist das also, mit den freien Radikalen (die an anderer Stelle auch als "molekulare Terrorbanden" bezeichtnet werden), sagt sich nun der Laie und stutzt doch wieder, weil er sich nicht erklären kann, was dann das Antioxidans sein könnte, das ohne selbst aggressiv zu werden oder in einer Beziehung zu sein die niederen Triebe des Schiffbrüchigen befriedigt. Pfui! Skandal! Vitamin C betreibt molekulare Prostitution!
25
August
3 Zitate, die mich bei meiner derzeitigen Arbeit motivieren:
Those who can, do science; those who can't prattle about its methodology.
Samuelson, P. (1992): "My life philosophy: Policy Credos and working ways" in: Eminent Economists: Their life Philosophies. Cambridge, Cambridge University Press, p.240. If we were inclined to believe many economic methodologists, particularly those attempting to impress philosophers of science, you would think that all methodologists sit around "appraising" the work of economists. I have a vision of these guys sitting around in priestly robes... passing judgement on people such as Becker, Arrow, Samuelson, Friedman, Keynes, etc. On what bases do they critizise such economists? Do they accuse economists of being unscientific? Who cares? Boland, L. (1997): Critical Economic Methodology: A Personal Odyssey, London, Routledge, p.152. Back in 1982 a brief but brusque exchange, touching on the relations between philosophy and economics, took place between James Tobin, the liberal, nobel laureate, Yale economist, and Robert Nozick, the conservatice Harvard philosopher. In the course of the debate... Tobin exclaimed at Nozick: "There is nothing more dangerous than a philosopher who's learned a little bit of economics." To which Nozick immediately responded: "Unless it's an economist who hasn't learned any philosophy." Hutchison,T. (1996): On the relations between philosophy and economics: Part I. Journal of Economic Methodology 3, p.187.
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